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Abstimmung vom 23. März: 65,96% der Wähler für Fußgängerzonen und Begrünung von 500 neuen Straßen
Bei der dritten Abstimmung in Paris ging es um die Begrünung und Fußgängerzone von 500 neuen Straßen. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner von sieben Distrikten waren eingeladen, Fragen von lokalem Interesse zu beantworten.
Die Frage an die Pariser: Sind Sie Für oder gegen die Begrünung und den Bau von 500 neuen Fußgängerzonen in Paris, die sich über alle Bezirke erstrecken?
500 neue Straßen entsprechen je nach Größe 5 bis 8 neuen grünen und Fußgängerzonen pro Bezirk.
Identifizierung der 500 Straßen: ab April werden auf der Ebene der Arrondissements Arbeiten zur Identifizierung der Straßen unter Einbeziehung der Pariser begonnen, bevor die Machbarkeitsstudien durchgeführt werden. Es wird geschätzt, dass drei Jahre benötigt werden, um alle Arbeiten durchzuführen, deren Programmierung im Jahr 2025 festgelegt wird. Seit 2020 wurden mehr als 10.000 Freiluftparkplätze entfernt und 197 Straßen begrünt. Von den 1.391.369 Personen, die in den Pariser Wählerverzeichnissen eingetragen waren, nahmen 56.489 Wähler an der Wahl teil und gaben 56.175 Stimmen ab.
37.054 der Wähler stimmten für die Fußgängerzone und die Begrünung von 500 neuen Straßen, um Paris zu einer Gartenstadt zu machen. Die Wahlbeteiligung lag bei 56.489 Wählern oder 4,06 Prozent.
Spiegel hier 22.03.2025
Begrünte Fußgängerzonen In Paris könnten 500 Straßen autofrei werden
Zigtausend Parkplätze könnten wegfallen – und die Menschen mehr Grün gewinnen: Am Sonntag findet in Paris eine Abstimmung statt, die das Antlitz der Stadt verändern könnte.
Sollen Hunderte Straßen in Paris künftig für Autos gesperrt werden? Darüber können die Bewohnerinnen und Bewohner der französischen Hauptstadt am Sonntag abstimmen.
Entscheiden sich die Pariser dafür, sollen 500 Straßen begrünt und zur Fußgängerzone werden. Damit würden 10.000 Parkplätze wegfallen, Autofahrer müssten sich auf Umwege einstellen.
25 Straßen pro Arrondissement
Die Wahllokale für die Bürgerbefragung öffnen um 9 Uhr. Erstmals dürfen auch 16- und 17-Jährige in Paris teilnehmen. Das Ergebnis wird am späten Abend erwartet.
Welche Straßen von der Umwandlung betroffen sein könnten, steht noch nicht fest. Pro Arrondissement, also Stadtbezirk, dürften es etwa 25 Straßen sein. Insgesamt gibt es in Paris mehr als 6.000 Straßen. Etwa 220 von ihnen sind bereits autofrei. Vor allem in der Nähe von Schulen dürfen schon jetzt bisweilen keine Autos fahren.
»Man muss begreifen, dass Paris kein Museum ist«
Kritiker sagen, die Maßnahmen des Rathauses träfen die Menschen in den Außenbezirken schwer, wo der ÖPNV weniger gut ausgebaut sei. Es sei für diese Leute schwierig, zur Arbeit und zum Einkaufen ins Zentrum zu kommen. »Man muss begreifen, dass Paris kein Museum ist«, sagt Philippe Nozière, Präsident des Verbandes 40M, der sich für die Interessen der Autofahrer einsetzt. »Es ist immer noch eine Stadt, in der Menschen arbeiten, in der Berufstätige gezwungen sind, sich fortzubewegen«, sagte er.
Patrick Bloche, stellvertretender Bürgermeister von Paris, sagte, man habe in den vergangenen Jahren öffentlichen Raum für den Fußgängerverkehr zurückgewonnen. Er sprach von »Gartenstraßen«, die grüne Lungen in den Vierteln schaffen könnten. Das Rathaus verweist auf Daten, die belegten, dass der Fahrradverkehr zwischen 2020 und 2023 um 71 Prozent zugenommen habe.
Paris hinkt jedoch im europäischen Vergleich noch immer hinterher, wenn es um »grüne Infrastruktur« geht. Dazu gehören unter anderem Parks, private Gärten, von Bäumen gesäumte Straßen. Diese machten laut Daten der Europäischen Umweltagentur von 2022 nur 26 Prozent des Stadtgebiets aus, weshalb die Stadt auf den hinteren Rängen rangiert. Berlin ist hier mit 51 Prozent weit vorn.
Die Abstimmung ist Teil der Verkehrswende, die die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo seit Jahren vorantreibt.
Es ist die dritte Bürgerbefragung in dieser Sache, vorher ging es um das Verbot von E-Tretrollern zum Leihen und höhere Parkgebühren für schwere Autos, beide bekamen Mehrheiten. Das Rathaus sieht darin eine Möglichkeit, die Bürger der Stadt einzubeziehen. Die Opposition wirft der Bürgermeisterin eine Kommunikationskampagne vor.
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