Donnerstag, 13. März 2025

„Der Wärmepumpensektor liegt am Boden, ist aber noch lange nicht am Ende“

Tim Geßler auf Linkedin  11.3.25

Redakteur für die Wärmewende – TGA+E-Fachplaner, Gebäude-Energieberater, SBZ – Das SHK-Magazin, haustec.de

Der Wärmepumpenmarkt in Europa ist letztes Jahr eingebrochen! 

Das trifft nicht nur die Branche ins Mark, sondern wirft auch die Wärmewende deutlich zurück. Aber es gibt Hoffnung…


„Der Wärmepumpensektor liegt am Boden, ist aber noch lange nicht am Ende“
, so beschreibt Paul Kenny, Generaldirektor der European Heat Pump Association die Lage.

Doch hier zunächst die wichtigsten Fakten:

🔹In 2024 sank der Wärmepumpenabsatz in 13 europäischen Ländern im Durchschnitt um 23 %.

🔹Das entspricht einem Rückgang um 600 000 Geräte auf 2,0 Mio. pro Jahr gegenüber 2023.

🔹Den stärksten Einbruch verzeichneten Belgien (-52 %) und Deutschland (-48 %).

🔹Ausreißer ist Großbritannien mit einem Rekordwachstum von 63 %.

🔹Der europaweit installierte Bestand bleibt mit 26 Mio. Wärmepumpen deutlich hinter den Erwartungen.

 

Die wesentlichen Ursachen sind aus Expertensicht:

1️⃣ Veränderte politische Rahmenbedingungen und damit einhergehende Unsicherheiten

2️⃣ Schlechte Wirtschaftslage und steigende Lebenserhaltungskosten

3️⃣ Niedriger Preis für subventioniertes Gas

 

All dies schadet der europäischen Wärmepumpen-Industrie. Nach Milliarden-Investitionen in den Jahren 2022 und 2023 haben die Hersteller im letzten Jahr

👎über tausend Arbeitsplätze abgebaut,

👎tausende Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt und

👎die Produktion erheblich zurückgefahren.

 

Hoffnung für die Zukunft geben zwei neue Pläne der Europäischen Kommission:

❗Der Clean Industrial Deal adressiert die Notwendigkeit der industriellen Dekarbonisierung und der sauberen Technologieherstellung.

❗Der Aktionsplan für bezahlbare Energie beinhaltet die Senkung der Strompreise und die Vergütung der Flexibilisierung des Stromnetzes.

 

Zudem kann der Markthochlauf von Wärmepumpen die Abhängigkeit Europas von importierten fossilen Brennstoffen verringern:

❗Laut EU-Kommission können die Ausgaben für Energieimporte durch eine größere Verbreitung von Wärmepumpen um 60 Milliarden Euro gesenkt werden.

 „Wir können nicht erwarten, dass Menschen und Industrie eine Wärmepumpe einsetzen, wenn sie weniger für die Heizung mit fossilen Brennstoffen bezahlen“, so Paul Kenny. „Wenn sich die Verbraucher für eine Wärmepumpe entscheiden, muss ihnen im Gegenzug auch ein wettbewerbsfähiger und flexibler Strompreis angeboten werden.

 👇 Weitere Hintergründe und Grafiken finden Sie im Beitrag auf TGA+E Fachplaner - Magazin für Technische Gebäudeausrüstung und Elektroplanung (Link in den Kommentaren)! 👇

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