Kurzmitteilung im Südkurier am 2.12.20
Das Vorhaben, in Friedrichshafen im Zuge des Velorings eine Fahrrad-Hochtrasse über den Colsmanknoten zu bauen, ist Geschichte. Der Gemeinderat hat sich mehrheitlich dagegen entschieden und trotz möglicher Fördermittel die günstigste Lösung gewählt: eine ebenerdige Verbindung. Verärgerung bei den Fraktionen von SPD und Grünen. Das sei keine Verkehrswende und ein starkes Signal in die falsche Richtung beim Klimaschutz.
Keine Velo-Brücke über Colsmanknoten
Stolze 1,65 Millionen Euro Fördergelder
bekommt die Stadt für zwei Bauabschnitte auf dem Veloring. Der Bund
bezahlt 80 Prozent der Baukosten für die Strecke auf dem Waggershauser
Tunnel bis zum Fallenbrunnen, teilte am Dienstag das
Landesverkehrsministerium mit. Die Finanzhilfen des Bundes gibt es für
neue Radwege und Radstraßen oder Radwegbrücken.
Auch das Land fördert
den Radwegbau mit bis zu 75 Prozent der Kosten. Trotz dieser
Förderquoten hat sich der Gemeinderat in jüngster Sitzung gegen ein
innovatives Konzept entschieden. Bereits bei der Beratung im
Bauausschuss zeichnete sich ab, dass die Ratsmehrheit aus Kostengründen
den Veloring ebenerdig über den Colsmanknoten will, nicht über eine
Hochtrasse, wie es mal vorgesehen war.
Im Nachgang bemängelte der Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), dass der Vorschlag aus dem Rathaus „lückenhaft und in Teilen irreführend“ sei und eben nicht alle Optionen und Kosten transparent aufliste. Schon allein deshalb, weil die Gemeinderäte mit „horrenden Kosten der Hochtrassen“ konfrontiert wurden, ohne mögliche Fördermittel einzurechnen. ....
3,5 Millionen Euro für den ebenerdigen Weg über die Kreuzung oder 18 Millionen für die Brücke? Der Vergleich hinke, sagt Glatthaar. 18 Millionen Euro sollte die nördlich der B 31-neu verlaufende Hochtrasse kosten. Dieser Umweg ist nicht mehr nötig, weil ZF Grundstücke verkaufen will, um den Veloring südlich der B 31-neu nach Waggershausen zu führen. „Für eine seriöse Entscheidung zwischen einer ebenerdigen Querung und einer Brücke vom Riedlewald zur ZF wäre eine Kostenschätzung für die südliche Hochtrassenvariante nötig, doch diese liegt nicht vor“, so Glatthaar.
In der Machbarkeitsstudie wurden sechs Hauptvarianten und Untervarianten untersucht, die laut Stadt zwischen 7,5 und 33 Millionen Euro teuer waren. Dem Gemeinderat wurden nur zwei Varianten zur Abstimmung vorgelegt. Deshalb beantragte die Grünen-Fraktion, die Entscheidung zu vertagen. Vorher hätte man gern den dritten Vorschlag gesehen, um Nord- und Südhochtrasse vergleichen zu können. Der Antrag fiel mit 18 Gegenstimmen bei 14 Dafür-Stimmen durch.
„Das ist keine Verkehrswende und ein starkes Signal in die falsche Richtung beim Klimaschutz.“
Gerhard Leiprecht, B 90/Grüne
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