Dieser Bericht stammt aus der äußeren Ecke der Klima-Rebellion und von einem, der sein eigenes Leben aktiv in die Waagschale wirft, um unserer aller Welt zu retten. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man diesen Artikel liest.
Das ist der große Gegenpol zu den vielleicht eher "gesitteten", aber furchtbar langsam wirkenden Treffen am Verhandlungstisch, die immer noch von der #Klimaschmutzlobby beeinflußt werden.
Ich persönlich glaube, wir brauchen Beides ganz dringend.
Und jeder kleine Trippelschritt in die richtige Richtung führt uns näher an den Punkt heran, an dem ein positiver Kipp-Punkt für den Klimaschutz erreicht werden kann, und von dem an es dann alles viel schneller geht. Das soll selbstverständlich kein Plädoyer dafür sein, die Hände in den Schoß zu legen, ganz und gar nicht!
Klimareporter hier ein Gastbeitrag von Tino Pfaff
Der Sozialarbeiter, Sozialpädagoge und Umweltaktivist war zwei Jahre Sprecher von Extinction Rebellion Deutschland. Zurzeit studiert er Gesellschaftstheorie an der FSU Jena. Unter anderem engagiert er sich in der Initiative Lobbyland und ist Neumitglied bei den Grünen
Mit Olaf Scholz wird uns die SPD wieder verraten. Das Pariser Klimaabkommen ist gescheitert, "weiter so" geht nicht mehr.
Rational ist es, Widerstand zu leisten. Die Protestformen der sozialen Bewegungen müssen sich transformieren, ziviler Ungehorsam und friedliche Sabotage sollten dabei im Zentrum stehen.
Doch die Jungen werden weiterhin im Stich gelassen.
Egal ob von den Eltern, Onkeln und Tanten, Großeltern oder Kinderlosen.
Untätige Erwachsene, die heute noch stolz darauf sind, dass junge Menschen auf die Straßen gehen, haben es noch immer nicht verstanden.
Wie viel Zynismus sollen die Jungen eigentlich noch ertragen?
In einer solidarischen Gesellschaft kämen Erwachsene zu der Erkenntnis, den Jungen die erschlagende Last abzunehmen und an ihre Stelle, zumindest aber an ihre Seite zu treten.Doch das tut die Mehrheit nicht. Da ändert es auch nichts, dass es Gruppen wie die Scientists, Psychologists, Parents oder Grandparents for Future gibt.
Auch von der Politik werden die jungen Generationen im Stich gelassen. Der vorgebliche "Klimakanzler" Olaf Scholz hat noch vor Amtsantritt klargemacht, dass er nicht zur grundlegenden Lösung der Probleme beitragen wird. Indem er etwa den Bau weiterer Gaskraftwerke ankündigte, lässt er Zweifel daran, dass er an der Seite einer sozial-ökologischen Transformation zu einer gerechten, solidarischen und von Katastrophen verschonten Gesellschaft steht.
"Wer hat uns verraten?", hallte es am 22. Oktober durch die Straßen, als Aktivist:innen von Fridays for Future und anderen sozialen Bewegungen die Parteizentrale der SPD blockierten.
Auch der gerade veröffentlichte Koalitionsvertrag lässt zahlreiche Fragen offen. Wenn er auch weit über die bisherige CDU-Logik hinausreicht und aus dieser Perspektive als fortschrittlich zu bezeichnen ist, enthält er doch zu viele unkonkrete Aussagen. Umweltverbände, Fridays for Future und die Grüne Jugend kritisieren den Koalitionsvertrag scharf: Die Inhalte werden das Überschreiten der 1,5-Grad-Marke nicht verhindern.
Drittens sind es die Mächtigen der Welt, die die Jungen im Stich lassen. Das Fazit der COP 26, der 26. Weltklimakonferenz, ist katastrophal.
Wurde die COP 26 vor Beginn noch als die wichtigste seit der Klimakonferenz in Paris vor sechs Jahren angepriesen, ist das Ergebnis wenig richtungsweisend. So mag der weltweite Kohleausstieg "eingeläutet" sein, eine Initiative von mehr als 100 Staaten die Abholzung der Wälder bis 2030 stoppen wollen oder die Gesamtheit der Staaten versprochen haben, "ineffiziente" Subventionen für Öl, Gas und Kohle zu streichen.....
Viertens schließlich sind es die Konzernchefs, die die Jungen und die Gesellschaft im Stich lassen. Es sind jene, die mitten in der Coronapandemie alles dafür tun, ihren Aktionären die Dividenden auszuzahlen, und deren Lobbyist:innen durch die Parlamente streifen, um den Abgeordneten ihre Interessen unterzujubeln.
Sie sind es, die über die Zerstörung der Lebensgrundlagen entscheiden, trotz der immer wiederkehren wissenschaftlichen Warnungen und der unübersehbaren Folgen eintretender Katastrophen.
....Den Aktiven ist es nicht zu verdenken, wenn sie ernüchtert und enttäuscht sind. Doch die daraus wachsende Wut und die zunehmende Hoffnungslosigkeit dürfen nicht zur Inaktivität führen. Alle sind dazu angehalten, sich Gedanken darüber zu machen, wie es weitergehen kann und muss.
Den ganzen Artikel lesen hier
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen