Mittwoch, 8. Dezember 2021

"In den Wäldern lebt eine anarchistische Utopie"

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Unten ist der Ausschnitt über den Altdorfer Wald wiedergegeben

Die Altdorfer Waldbesetzung, genannt “Alti”, ist ein junger Sprössling der Bewegung. Seit Januar 2021 erklingt in den Wäldern nahe der Touristenstadt Ravensburg der Klang von Hämmern, Musik und Lagerfeuergeschichten. Aus Protest gegen die Ausweitung des Kiesabbaus, der für den Export nach Österreich bestimmt ist, leben zehn bis dreißig Aktivist*innen zusammen und bauen in verschiedenen Barrios. Dutzende von Baumhäusern nach dem Vorbild der “Danni” und “Hambi”-Besetzungen. Die junge anarchistische Utopie wird von den Anwohner*innen mehrheitlich unterstützt, die täglich zwei Mahlzeiten für die Aktivist*innen kochen, tonnenweise Baumaterial spenden und an den Wochenenden sogar mit ihren Kindern die Besetzung besuchen. Dort werden täglich Banneraktionen, Demonstrationen und Streiche gegen konservative Politiker*innen durchgeführt. Stärker noch als in anderen Besetzungen ist das Leben nach libertären Prinzipien strukturiert, denn hier werden die Strukturen (AGs, Küfa, usw.) je nach Bedarf immer wieder abgebaut und kritisiert. „Keine Macht für Niemand“ ist das Motto der „Alti“-Besetzer*innen, die durch ihre kleine Anzahl das Glück haben, Spontaneität und Autonomie über Institution und Organisation stellen zu können.


„Keine Macht für Niemand“ ist das Motto

Die öko-anarchistische Utopie lebt und gedeiht. Sie wächst stetig als Alternative zu den Grünen, und äußert scharfe Kritik an der Ampelkoalition. Feministische, antirassistische, antikapitalistische Kämpfe treffen sich im Wald, denn alle Formen der Unterdrückung sind miteinander verbunden.

Schwarz ist das neue Grün: In Zeiten von Greenwashing, Grünkapitalismus und Ökofaschismus bieten die öko-anarchistischen Waldbesetzungen und Klimacamps einen kämpferischen und ungemein schönen Hoffnungsfunken.

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