Dienstag, 7. Dezember 2021

"Front gegen Biosphärengebiet Oberschwaben formiert sich"

Schwäbische Zeitung von Kara Ballarin
Allianz aus Besitzern und Bewirtschaftern von Wäldern und Äckern kritisiert Landesregierung scharf

In Oberschwaben und dem Allgäu formiert sich Widerstand gegen das angedachte Biosphärengebiet. In einer ersten Mitteilung, die der „Schwäbischen Zeitung“ vorliegt, kritisiert die „Allianz der Landeigentümer und -bewirtschafter“ die Landesregierung scharf. Die Unterzeichner befürchten Auflagen und Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg.

..... Es wäre das dritte Reservat nach jenen auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald. Welches Gebiet es in welcher Größe umfassen soll, ist noch unklar. Von oben verordnen kann das Land ein solches Gebiet nicht. Jede Kommune, die teilnehmen möchte, braucht einen Gemeinderatsbeschluss. Was die Allianz laut deren Sprecher Michael Fick stört: „Wir können nicht sagen: Ich will das nicht auf meinem Grundstück. Das können wir noch nicht mal für die Kernzone sagen.“.....

Die Allianz befürchtet eine Quasi-Enteignung in Teilen. „Wir sind nicht gegen Naturschutz, sondern halten pragmatische, regionale Lösungen für sinnvoller“, sagt Franz Schönberger, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Allgäu-Oberschwaben, der der Allianz neben weiteren Forst-, Landwirtschaft- und Jagdverbänden angehört. Schon heute gebe es in Oberschwaben Tausende Hektar Schutzflächen, die von den Bauern gepflegt würden, so Schönberger.

...Das Umweltministerium wehrt sich gegen die Vorwürfe und erklärt: „Der Gesamtprozess wird ja gerade unter Einbeziehung und in Abstimmung mit der Region initiiert und sich über mehrere Jahre erstrecken“, erklärt eine Sprecherin von Ministerin Thekla Walker (Grüne). Die Entscheidung über ein Biosphärengebiet stehe am Ende...... „Die Region gestaltet die Inhalte aus“, betont sie. Die Unesco gebe lediglich Leitplanken vor. Und sie verweist auf die Erfolge anderer Biosphärengebiete - etwa auf der Schwäbischen Alb. Dort stehe aktuell eine Erweiterung des Gebiets an. 40 Kommunen hätten ihr Interesse bekundet, Teil des Reservats werden zu wollen. „Dies wäre sicher nicht der Fall, wenn die genannten Befürchtungen zutreffend wären.“

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