Samstag, 11. Dezember 2021

Pressemitteilung: Klimaaktivist*innen jeden Alters besetzen zahlreiche Bäume in der Ravensburger Innenstadt

+++ Sperrfrist Samstag 11.12.2021 11:00 Uhr +++

Am heutigen Samstag (11.12.2021) besetzten fünfzehn Klimaaktivist*innen in der Ravensburger Innenstadt jeweils einen Baum, um gegen die aus ihrer Sicht zu langsame Umsetzung der Ravensburger Klimaziele zu protestieren.  Die Aktion findet genau ein Jahr nach der Errichtung des ersten Ravensburger Klimaprotestbaumhauses statt [1,2] und weist auf den sechsten Jahrestag des Pariser Klimaabkommens hin, das am 12. Dezember 2015 verabschiedet wurde. Die Aktivist*innen haben gemeinsam mit dem Scientists for Future eine Liste an Forderungen an die Stadt Ravensburg erstellt. Dort sind verschiedene Vorschläge für Maßnahmen aufgezählt, welche ihrer Meinung nach ergriffen werden müssen und können, die 1,5°-Grenze nicht zu überschreiten.

"Wenn Dr. Rapp und der Gemeinderat weiterhin keine effektiven Maßnahmen ergreifen, fliegt uns das Klima in wenigen Jahren um die Ohren", so Samuel Bosch (18). "Keiner unserer Vorschläge bedarf Hexerei zur Umsetzung. Der Ravensburger Gemeinderat könnte schon morgen anfangen diese wichtigen Maßnahmen zur Einhaltung des 1,5°C-Limits umzusetzen", führt Charlie Kiehne (19) weiter aus. 

Eines hat sich indes doch geändert: War es 2020 noch ein einzelner Baum, der von jugendlichen Klimaschützer*innen besetzt wurde, protestieren heute Vertreter*innen aller Altersgruppen auf einem Dutzend städtischer Bäume für mehr Klimagerechtigkeit

Sie engagieren sich aus den verschiedensten Gründen: 

"Ich fände es beschämend, wenn wir die Verhinderung des drohenden Klimakollaps allein der jungen Generation aufbürden. Zu meiner Zeit verschlief die Politik die auch schon, Rahmenbedingungen für klimafreundliches Handeln zu schaffen", so der 55-jährige Familienvater Martin Lang.  

"Wenn wir jetzt nicht endlich handeln, wird mein einjähriger Sohn eine Jugend geprägt von Umweltkatastrophen, Welthunger und Kriegen erleben. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie uns und unseren Kindern die Zukunft genommen wird", sagt Maraike Siebert (23), Mutter und Auszubildende aus Ravensburg. 

"Natürlich können wir in Ravensburg nicht die Versäumnisse auf Bundes- und internationaler Ebene kompensieren, was aber Ravensburg im vergangenen Jahr, trotz zahlreicher Proteste, vorlegte ist blamabel und entspricht weder dem Geist noch den Minimalzielen von Paris", so Hannah Schak (21).

QUELLEN

[1] Schwäbische Zeitung: hier

[2] SWR: hier

HINWEISE ZU DEN PRESSESPRECHER*INNEN 

Charlie Kiehne (19) ist Klimaaktivistin und erfahrene Kletterin. Im vergangenen Jahr war sie unter anderem im Zuge von politischen Aktionen auf dem Brandenburger Tor in Berlin und auf der Basilika in Weingarten um für Klimagerechtigkeit zu kämpfen. Nach ihrem Abitur nimmt sie sich im Moment ein Jahr Zeit zur Orientierung und um sich vollkommen dem Aktivismus zu widmen.   

Samuel Bosch (18) is der stadtbekannte Klimaaktivist der unter anderem das erste Baumhaus in Ravensburg und die Besetzung im Altdorfer Wald mitbegründet hat sowie bei vielen (Banner-)Aktionen in der Region und bundesweit beteiligt war. 

Martin Lang (55) unterstützte zunächst als Anwohner die Aktivist*innen im Altdorfer Wald, macht mittlerweile aber auch selbst bei Kletteraktionen mit, wie beispielsweise im September in Weingarten auf der Basilika. 

Maraike Siebert (23) ist Mutter aus Ravensburg und engagiert sich im Rahmen von verschiedenen Aktionen für Klimagerechtigkeit in ihrer Heimatstadt. 

Hannah Schak (21) lebte mehrere Monate in der Waldbesetzung im Altdorfer Wald um sich so und mit verschiedenen Aktionen gegen die Rodung durch den Kiesabbau zu engagieren.

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