Schwäbische Zeitung hier Jan Peter Steppat
Diese Frage beschäftigt mehr und mehr die Stadtpolitik – zumal das Land klare Vorgaben macht: Bis 2040 soll es klimaneutral werden.
Dazu nimmt es Regionen, Kreise und Kommunen in die Pflicht, denn dafür sollen zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft und Photovoltaik reserviert werden. Im Wangener Rat dreht sich die Diskussion derzeit vor allem um die städtische Nahwärme und den Bau eines weiteren Heizwerks. Zur Photovoltaik gab es ein klares Bekenntnis.
Erst im November hatte die CDU
in einem ungewöhnlich ausführlichen Antrag den Bau eines zweiten
Heizwerks neben dem bestehenden in der Liebigstraße gefordert. Die
Anlage sei dringend geboten, um die Klimaziele zu erreichen.......In
der selben Sitzung trat er allerdings mit einer weiteren Forderung auf
den Plan: Das Defizit der Stadtwerke ist der CDU zu hoch..... Ergo schlug
er eine Schuldenobergrenze für den Eigenbetrieb vor: „Wir haben für die
Zukunft ein bisschen Bauchweh.“
Für
OB Michael Lang steckt in der Summe beider CDU-Vorschläge ein
Widerspruch....„Wir brauchen keine Obergrenze, sondern sollten uns die
Frage stellen, was uns die Nahwärme wert ist.“ Ansonsten müsse man sich
von Heizwerken „ganz schnell verabschieden“.
Einmal mehr stellte der Rathauschef vor diesem Hintergrund klar: Die Stadt kann mit der von ihr selbst produzierten, umweltschonenden Wärme kein Geld verdienen. Das werde insbesondere der Fall sein, wenn sie bei einem zweiten Heizwerk vornehmlich auf private Abnehmer setze. Dennoch gelte es, „Potenziale abzuschätzen“....
.. kritisierte Burth die Stadt für aus seiner Sicht verpasste Chancen: Das gelte für die jüngsten Neubaugebiete in der Haid/Wittwais, Deuchelried und Schwarzenbach-Nord. Auch habe sie versäumt, beim faktischen Neubau des Seniorenzentrums St. Vinzenz, die Bauherren zu einer klimaneutralen Energieversorgung zu drängen. Laut SPD-Fraktionschef hat das Folgen: „Was jetzt als Wärmeerzeuger verbaut wird, hat mindestens 20 Jahre Bestand.“...
Mathias Bernhard äußerte sich entsprechend, forderte aber auch Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden. Für die GOL ist beides ebenfalls nötig. Tilman Schauwecker berichtete von Erkenntnissen des Energieteams. Danach brauche es für die CO2-Neutralität bis 2040 in der Stadt gar durchschnittlich jeden Monat eine Dachflächen-PV-Anlage und insgesamt 15 Freiflächen-PV-Anlagen....
Auch Ursula Loss (FW) sprach sich prinzipiell für mehr Solarstrom aus: „Durch zusätzliche Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden und Freiflächen lässt sich dieser Anteil noch weiter steigern.“ Zudem sieht sie weiteres Potenzial in der Wärmegewinnung aus Abwasser. Eine entsprechende Anlage entsteht derzeit am Rande des Erba-Geländes....
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