Donnerstag, 3. Oktober 2024

Paris macht ernst mit der Mobilitätswende

Die Zeit hier 1. Oktober 2024  Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, sko

Verkehrswende: Paris verteuert Parken für SUVs und andere schwere Autos

225 Euro für sechs Stunden: Paris hat seine Parktarife stark erhöht. Betroffen sind vorwiegend SUVs, Anwohner sind ausgenommen. So soll die Umwelt entlastet werden.


Besucher in Paris müssen sich auf stark erhöhte Parktarife für SUVs und andere schwere Autos einstellen. Eine Stunde Parken im Zentrum der französischen Hauptstadt kostet sie für eine Stunde nun 18 Euro, für sechs Stunden 225 Euro. Außerhalb des Zentrums liegen die Tarife etwas niedriger. Einwohner von Paris, Handwerker und behinderte Menschen sind von der Regelung ausgenommen. Betroffen sind Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht.

Vorausgegangen war den neuen Tarifen eine Bürgerbefragung, an der sich knapp sechs Prozent der Stimmberechtigten beteiligten. 54,5 Prozent sprachen sich für die Erhöhung der Parkgebühren aus. Die Stadtverwaltung hatte sich für eine Veränderung ausgesprochen und argumentierte, die schweren Wagen sorgten für eine erhöhte Umweltverschmutzung, beanspruchten viel öffentlichen Raum und gefährdeten die Verkehrssicherheit. Für private Parkhäuser gilt die Regelung nicht.

Bezahltes Parken wird in Paris bereits mit Videowagen kontrolliert, die die Kennzeichen der abgestellten Autos erfassen. Autobesitzer müssen am Parkautomaten ihr Kennzeichen eingeben. Beim automatischen Abgleich der Kennzeichen hat die Stadt Zugriff auf die Halter und Fahrzeugdaten und weiß daher, in welche Gewichtsklasse die abgestellten Wagen fallen.

Schon zuvor hatte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo mit der rot-grünen Stadtregierung die Verkehrswende in der Stadt vorangetrieben: Sie ließ Uferstraßen an der Seine für Autos sperren und machte sie für Fußgänger zugänglich, baute das Radwegenetz in Paris aus, legte neue Grünflächen an und legte im Stadtgebiet fast überall Tempo 30 fest. Auf der stark befahrenen Stadtautobahn gilt seit Anfang Oktober zudem eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h, um Lärm für Anwohner zu reduzieren. Vor gut einem Jahr endete auch der E-Scooterverleih in Paris, nachdem sich bei einer Bürgerbefragung eine Mehrheit gegen die Roller ausgesprochen hatte.

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