Deutschlandfunk Nova hier 28. Oktober 2024
Weltnaturschutzunion: Igel
erstmals als bedrohte Art gelistet
Igel sieht man bei uns seltener als früher.
Laut Weltnaturschutzunion ist der Bestand des westeuropäischen Igels in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Darum hat sie die Art zum ersten Mal auf ihre Rote Liste gesetzt. Der westeuropäische Igel gilt jetzt als potenziell gefährdet, dass ist die zweite von sieben Stufen, wobei die siebte "ausgestorben" bedeutet.
Zum ersten Mal hat die Weltnaturschutzunion auch Bäume beurteilt. 38 Prozent der weltweiten Arten sieht sie als gefährdet an.
Tagesspiegel hier 28.10.2024,
Erstmals als bedrohte Art gelistet: Das stille Sterben des Igels
Immer mehr versiegelte Flächen, Schottergärten, intensive Landwirtschaft: Für Igel wird es eng. Erstmals tauchen die kleinen Winterschläfer in der Roten Liste der bedrohten Arten auf.
Die Zahl der westeuropäischen Igel geht nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) stark zurück. Sie hat den Winterschläfer in ihrer Roten Liste der bedrohten Arten erstmals als „potenziell gefährdet“ eingestuft.
Insbesondere die Zerstörung ländlicher Lebensräume
durch Intensivierung der Landwirtschaft,
Straßen und Stadtentwicklung,
führt zu einem Rückgang des westeuropäischen Igels.
International Union for Conservation of Nature (IUCN)
Das Problem sei der Mensch, so die IUCN: „Insbesondere die Zerstörung ländlicher Lebensräume durch Intensivierung der Landwirtschaft, Straßen und Stadtentwicklung, führt zu einem Rückgang des westeuropäischen Igels“, heißt es. Igel müssten besser geschützt werden.
Der westeuropäische Igel (Erinaceus europaeus) kommt unter anderem in Deutschland und Österreich, den Benelux-Ländern, Skandinavien und Großbritannien vor.
Die sieben Gefährdungsstufen
Innerhalb der vergangenen zehn Jahre sei die Anzahl nach Schätzungen je nach Land um zwischen 16 und 33 Prozent zurückgegangen. Im Flandern in Belgien und in Bayern sei es ein Rückgang um 50 Prozent gewesen. Gesicherte Angaben über die Gesamtzahl der Igel gibt es nicht. Igel bekommen in der Regel nur einmal pro Jahr Nachwuchs.
„Potenziell gefährdet“ ist Stufe zwei der siebenstufigen Skala, die die IUCN für die Beurteilung der Gefährdung verwendet. Die Skala reicht von „nicht gefährdet“ bis „ausgestorben“. Die Rote Liste gibt es seit 1964. Sie umfasst inzwischen mehr als 166.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen rund 46.000 bedroht sind.
Auch Baumarten bedroht
Erstmals hat die IUCN auch global die Bäume beurteilt. 38 Prozent der rund 47.000 Arten weltweit seien gefährdet, heißt es in der Roten Liste jetzt. Die größte Zahl der bedrohten Arten gebe es auf Inseln. Dort seien Bäume durch Städtebau, Landwirtschaft, invasive Arten und den Klimawandel, stärkere Stürme und steigende Meeresspiegel bedroht.
Wenn Bäume sterben, sei dies auch eine große Bedrohung für andere Pflanzen, Pilze und Tiere. „Als entscheidender Bestandteil vieler Ökosysteme sind Bäume aufgrund ihrer Rolle im Kohlenstoff-, Wasser- und Nährstoffkreislauf, bei der Bodenbildung und der Klimaregulierung von grundlegender Bedeutung für das Leben auf der Erde“ schreibt die IUCN. (dpa)
hier Tagesspiegel Von Gerrit Bartels 29.10.2024
„Nix bleibt. Haben keinen Ort. Finden kaum noch Futter“
Mehr zu Peter Kurzeck im TagesspiegelPeter Kurzecks Romanfragment "Bis er kommt" Schreiben und bleibenKultur Erzählen, um die Zeit anzuhalten Der SchriftstellerKurzeck-Roman "Vorabend" Vom Leiden der IgelÜber fünfzig Seiten von „Vorabend“ handeln von den Igeln und wie sie sich nicht wehren können. Als leidende, ihren Lebensraum immer mehr verlierende Hauptfiguren treten sie in diesem Roman auf, in immer wieder neuen Wendungen: „Die Igel begreifen es nicht!“, macht Kurzeck sich zu ihrem Anwalt. „Wie um sie alles wegverschwindet. Nix bleibt. Haben keinen Ort. Finden kaum noch Futter. Und auch keine Ruhe mehr. Abgase. Rußwolken. Blei. Und dazu noch das Gift, das die Bauern spritzen.“
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