Donnerstag, 3. Oktober 2024

Von Dark spots und Hotspots

 hier  01.10.2024,

Bedrohte Artenvielfalt: Botaniker identifizieren 33 »dark spots« mit Tausenden unentdeckten Pflanzen

Um vom Aussterben bedrohte Pflanzen zu bewahren, müssen sie zunächst bekannt sein. Eine Studie aus England hat nun weltweit Gebiete bestimmt, in denen wahrscheinlich viele Arten auf ihre Entdeckung warten.

Die Artenvielfalt auf der Erde ist bedroht – und viele der gefährdeten Pflanzenarten sind noch gar nicht entdeckt. Um das Wissen über die biologische Artenvielfalt zu erhöhen, haben Botaniker in einer Studie  nun zunächst 33 sogenannte dark spots auf der ganzen Welt identifiziert, in denen wahrscheinlich Tausende bedrohte Arten ihrer Entdeckung harren. Zunächst hatte der »Guardian«  berichtet.

Das Projekt unter der Leitung der Royal Botanic Gardens, Kew in England soll Forschern vor allem Hinweise darauf geben, an welchen Orten der Erde sie ihre Suche nach unentdeckten Arten intensivieren sollen. Vorangegangen war der Studie eine Analyse aus Kew, wonach drei Viertel aller unbeschriebenen Pflanzenarten wahrscheinlich vom Aussterben bedroht sind.

Laut dem Hauptautor der Studie, Professor Alexandre Antonelli, soll die Forschung dazu beitragen, die Erhaltung der Arten besser zu planen und die Entdeckung von Pflanzen zu beschleunigen. Er warnte davor, dass viele Arten aussterben würden, bevor sie bei der derzeitigen Identifizierungsrate bekannt würden.

Frühere Untersuchungen hätten gezeigt, »dass Biologen bei der Dokumentation der biologischen Vielfalt nicht besonders effizient waren. Wir sind immer wieder an dieselben Orte zurückgekehrt und haben einige Gebiete vernachlässigt, in denen viele Arten vorkommen könnten«.

22 der 33 identifizierten Regionen befinden sich in Asien, darunter die Insel Sumatra, der östliche Himalaja und Vietnam. In Afrika wurden Madagaskar und einige Provinzen Südafrikas identifiziert, während in Südamerika Kolumbien, Peru und der Südosten Brasiliens als Gebiete hervorgehoben wurden.

Fast alle »dark spots« überschneiden sich mit Gebieten, die bereits als »Hotspots« der biologischen Vielfalt identifiziert wurden. Damit sind Gebiete gemeint, die reich an Leben, aber von Zerstörung bedroht sind.

Forscher entdecken ständig weitere bisher unbekannte Arten. Dazu zählen manchmal auch solche, die eigentlich kaum zu übersehen sind. 2015 entdeckten Wissenschaftler im Regenwald von Gabun eine hundert Tonnen schwere und 45 Meter hohe Baumart, die nur in dieser Region Afrikas wächst. 

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