hier e-fahrer Artikel von Sophia Haberkorn 4.10.24 /Prof. Dr. Volker Quaschning
E-Auto-Professor fährt nach Norwegen:Nach 1700 km lacht er über die Stromkosten
Auf der Strecke konnten 200 Euro Energiekosten eingespart werden.
Volker Quaschning führte kürzlich ein Reichweiten-Experiment durch: Der Professor für regenerative Energien lehrt und forscht seit 2004 an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Seine Leidenschaft liegt darin, mithilfe von Erneuerbaren Energien Lösungen für die Energiekrise zu finden.
In seinem neuesten Versuch reiste er mit einem Tesla Model 3 insgesamt 1.700 Kilometer von Berlin nach Norwegen. Dabei untersuchte er die Ladeinfrastruktur auf dem Weg, die Effizienz des Elektroautos sowie die Klima- und Preisbilanz im Vergleich zu Verbrennungsmotoren. Auf seinem YouTube-Account „Prof. Dr. Volker Quaschning“ teilt er in einem Video die Ergebnisse. Überraschend sind vor allem die geringen Ladekosten, die auf der Strecke anfielen.
Gut ausgebaute Ladeinfrastruktur im Norden
Zu Beginn der Reise steht Volker Quaschning vor der Frage, ob es im Norden ausreichend Ladestationen geben wird. Auf seiner Fahrt durch Dänemark, Schweden und Norwegen zeigt sich jedoch, dass die Ladeinfrastruktur hervorragend ausgebaut ist. Er hebt positiv hervor, dass es keine größeren Schwierigkeiten beim Laden des Fahrzeugs gab. Insbesondere in Norwegen, einem Vorreiter im Hinblick auf Elektromobilität, wird viel Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Das wiederum verbessert zusätzlich die Klimabilanz. Auch bei der Nutzung von Fähren gab es keine Probleme. Diesbezüglich hatte der Professor vorher aufgrund der möglicherweise erhöhten Brandgefahr Zweifel gehabt.
Überraschend sind die auf der Reise angefallenen Energieausgaben. Die Ladekosten für die gesamte Strecke beliefen sich auf 280 Euro. Das sind etwa 200 Euro weniger als bei einem vergleichbaren Verbrenner. Dabei sollte man wissen, dass die Stromkosten in Norwegen besonders hoch sind. Wäre der Professor dieselbe Strecke in einer anderen Region gefahren, wären die Einsparungen vermutlich noch größer gewesen.
630 Kilogramm weniger CO₂
Zudem verglich der Ingenieurwissenschaftler die Klimabilanz zwischen Elektroautos und herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Zwar verursacht die Herstellung der Batterie eines Elektroautos einen höheren CO₂-Ausstoß, doch langfristig zeigt sich, dass Elektroautos deutlich umweltfreundlicher sind. Auf der Reise sparte Volker Quaschning schätzungsweise 630 Kilogramm CO₂ verglichen mit einem Verbrenner. Auch im Hinblick auf die Alternativen, wie Flugreisen oder Kreuzfahrten, stellt sich die Fahrt mit dem Elektroauto als klimafreundlichste Möglichkeit heraus. Flug- oder Schiffsreisen haben einen deutlich höheren CO₂-Ausstoß und sind daher umweltschädlicher.
Zusammenfassend zeigt das Video, dass Elektroautos wie das Tesla Model 3 eine sinnvolle und umweltfreundliche Alternative für Langstreckenreisen sein können. Es ist problemlos möglich, mit einem Elektroauto große Strecken zurückzulegen. Gleichzeitig sparen die Autofahrer Kosten und Emissionen ein. Der studierte Elektrotechniker ist davon überzeugt, dass im Kampf gegen die Erderwärmung die Energiequellen vollständig durch Erneuerbare ersetzt werden sollen. Wer mehr vom Professor hören möchte, kann seinen Podcast „Das ist eine gute Frage“ anhören.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen