Pressemitteilung: Altdorfer Wald, 28. Februar 2024
Am kommenden Sonntag, 03. März, laden Aktive aus der Waldbesetzung im Altdorfer Wald ab 12:05 Uhr zum Jubiläums-Brunch ein. Ab 14 Uhr bieten Aktivist*innen und Unterstützer*innen einen Rundgang durch ihr Protestdorf an.
Später gibt es eine gemeinsame Austausch- und Anstoßrunde zu künftigen Protestaktionen zu den Themen Kiesabbau, Flächenverbrauch und Klimagerechtigkeit.
Besucher*innen können beim gemeinsamen Zusammensitzen am Lagerfeuer die Waldbesetzer*innen besser kennenlernen und sich Vernetzen. Es gibt selbstgemachte Leckereien.
Genau drei Jahre ist es her, dass am 25. Februar 2021 der Wald bei Grund von Klimaaktivist*innen besetzt wurde, um die Rodung von über 60 Hektar Bäumen für mehrere Kiesgruben zu verhindern. Aus der Initiative sechs Jugendlicher ist inzwischen ein bundesweit beachtetes Klimacamp enstanden, das sich mit seinen vielfältigen Protestaktionen in die Lokalpolitik einmischt und die Gesellschaft in Oberschwaben aufrüttelt.
In zahlreichen, oft ungewöhnlichen und kreativen Aktionen kritisierten Aktivist*innen aus dem Umfeld der Waldbesetzung verschiedene umweltschädliche Vorhaben oder die Regierenden. Ob am Gebäude des Regionalverbands, quer über die Schussenstraße, an der Basilika in Weingarten oder am Betonwerk in Ravensburg: Klimaaktivist*innen aus der Waldbesetzung waren in den letzten Jahren im regionalen politischen Diskurs präsent.
"Wir haben in den vergangenen Jahren viel erlebt und sind doch immer wieder verwundert, mit wie wenig Vernunft und wie intransparent viele Entscheidungen getroffen werden. Wir sind uns sicherer denn je: Es braucht eine aktive Zivilgesellschaft, die unermüdlich den Mächtigen auf die Finger klopft", stellt Aktivist Martin Lang fest.
Dabei ist eine Gemeinschaft aus hunderten Unterstützer*innen entstanden, darunter viele Anwohner*innen, Alte und Junge. Aktivist*innen aus ganz Europa und der ganzen Welt und zahlreiche Künstler*innen gehen im "Alti" ein und aus. Längst geht es ihnen nicht mehr ausschließlich um die Rettung von insgesamt über 60 Hektar des Altdorfer Wald oder die zigtausenden Hektar Flächenversiegelung im Regionalplan. Mit ihren Aktionen und Denkanstößen zu Klimagerechtigkeit im globalen Süden, Trinkwasser und Bodenschutz, Bau- und Mobilitätswende, Lebensmittelverschwendung, sozial-ökologischer Umbau u.v.m. tragen die Baumbesetzer*innen und ihre Unterstützer*innen diese Themen in die Region und zeigen notwendige Alternativen auf.
"Dass wir tatsächlich solange bleiben, bis der Wald gerettet oder geräumt wird, haben viele Menschen in Politik und Bevölkerung in der ersten Zeit nicht geglaubt. Drei Jahre später können wir sagen: Wir sind immer noch da.
Wir werden den Wald mit seinen vielfältigen Lebensräumen und den wertvollen Trinkwasservorkommen und den Waldburger Rücken auch weiterhin durch unsre Anwesenheit verteidigen", erklärt Samuel Bosch, einer der Waldbesetzer. "Wir gehen erst wieder, wenn die Politik entscheidet, den zerstörerischen Kiesabbau im Wald doch noch abzuwenden oder uns die Polizei aus den Bäumen holt." Aktivistin Kiki Köffle ergänzt: "Letzteres sollten sich die Verantwortlichen gut überlegen, denn wir sind nach drei Jahren auf alles gut vorbereitet und eine Räumung wird nur mit großem Aufwand und enormen Kosten möglich sein."
Alle, die den Alti schon kennen oder ihn erst kennen lernen möchten sind am Sonntag herzlich eingeladen!
Termin-Info: Filmvorführungen zum Alti beim Lichterfest Ravensburg:
Samstag 02. März - Roter Turm/Gespinstmarkt (DHBW)
"Von Menschen die auf Bäume steigen" – 16:00 Uhr
"90 Meter" - 21:00 Uhr
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