Das erscheint uns heute, wo es noch immer darum geht: Fahrrad statt Auto, als eine eher lustige Randnotiz. Radfahren soll ja oft genug gerade Kalorien abbauen.... Trotzdem vielleicht wissenswert im Hinterkopf behalten, in unseren immer polemischer werdenden Diskussionen muss man auf alles vorbereitet sein um zu kontern.
hier 08. März 2024 | Gero Gröschel
Radfahren ist die umweltfreundlichste Art der Fortbewegung - besonders mit E-Bikes.
Eine neue Studie erforscht den Beitrag des Radfahrens zur Erreichung eines nachhaltigen und klimaneutralen Verkehrssystems. Untersucht wurde, wie grün das Radfahren wirklich ist und ob es einen Unterschied zwischen herkömmlichen und elektrischen Fahrrädern gibt.Bild links: aus dem Lauratal
Ziel der Studie war es, den CO₂-Abdruck des Radfahrens ganzheitlich, das heißt unter Berücksichtigung aller Einflüsse, zu ermitteln. Das Augenmerk wurde insbesondere auf die Herstellung und den Betrieb der Zweiräder gelegt.
Auch wenn die Studie für das Vereinigte Königreich durchgeführt wurde, handelt es sich doch um ein globales Problem: Die Verkehrsemissionen in der EU stiegen zwischen 1990 und 2007 um 36 Prozent, während die Emissionen aus anderen Sektoren fielen. Das macht deutlich, dass entscheidende Veränderungen im Mobilitätsverhalten notwendig sind, um die Netto-Null-Emissionsziele zu erreichen.
Bei Herstellung und Entsorgung punkten die konventionellen Fahrräder
Die Expertise verwendete Lebenszyklusanalysen (LCA), um die Emissionen zu berechnen, die über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrrads bzw. E-Bikes anfallen – von der Fertigung über die Nutzung bis zur Entsorgung. Dabei wurden sowohl die direkten Emissionen, die bei der Herstellung der Fahrräder entstehen, als auch die indirekten Emissionen, die durch die zusätzlich benötigte Nahrungsaufnahme der Radfahrer erzeugt werden, berücksichtigt.
Es zeigt sich, dass die Herstellung eines durchschnittlichen Fahrrads etwa 96 kg CO₂-Äquivalent (CO₂e) verursacht, während E-Bikes aufgrund ihrer Batterien mit 134 kg CO2e eine höhere Belastung darstellen. Über die Lebensdauer eines Fahrrads verteilt, resultiert dies in Emissionen von etwa 5 g CO₂e pro Kilometer für herkömmliche Fahrräder und 7 g CO₂e pro Kilometer für E-Bikes, allein durch die Produktion.
Gemüse-Esser radeln am umweltfreundlichsten
Ein wichtiger Aspekt der Studie war die Betrachtung der Nahrungsmittelproduktion für die zusätzlich verbrannten Kalorien beim Radfahren. Hier wurde herausgefunden, dass herkömmliches Radfahren etwa 16 g CO₂e pro Kilometer verursacht, während E-Bikes mit 6,3 g CO₂e pro Kilometer deutlich effizienter sind, da weniger zusätzliche Energie in Form von Nahrung benötigt wird.
Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass Radfahren, insbesondere mit E-Bikes, signifikant umweltfreundlicher ist als viele andere Verkehrsformen. Die Gesamtemissionen für herkömmliche Fahrräder liegen bei etwa 21 g CO₂e pro Kilometer, während E-Bikes mit insgesamt 14,8 g CO₂e pro Kilometer noch günstiger abschneiden. Dies bedeutet, dass E-Bikes um etwa 30 Prozent umweltfreundlicher sind als Fahrräder ohne E-Unterstützung, hauptsächlich aufgrund der reduzierten Notwendigkeit für zusätzliche Nahrungsaufnahme und der damit verbundenen Emissionen.
Die Studie zeigt zusätzlich, dass die Wahl der Nahrung einen entscheidenden Einfluss auf die Ökobilanz hat. Weizen, Kartoffeln und Mais verursachen 0,1 bis 0,2 g CO₂e pro verfügbarer Kalorie, während Rindfleisch im Durchschnitt 14 g CO₂e pro Kalorie beiträgt. Damit würde eine rein fleischliche Ernährung das Radfahren umweltschädlicher machen, als Autofahren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen