ARD hier Stand: 09.04.2023
Die Nachfrage ist enorm: In den ersten drei Tagen des
Vorverkaufs wurden allein bei der Deutschen Bahn 250.000 Deutschlandtickets
gekauft. Das Unternehmen rechnet damit, dass künftig jeder Fünfte das Ticket
nutzen wird.
Das ab Mai gültige Deutschlandticket für den Nah- und Regionalverkehr ist schon jetzt äußerst beliebt. In den ersten drei Tagen des Vorverkaufs wurden allein durch die Deutsche Bahn 250.000 Tickets verkauft.
"Am Montag hatten wir doppelt so hohe Zugriffszahlen
wie normalerweise auf unserer Internetpräsenz", sagte die
DB-Regionalverkehrschefin Evelyn Palla der "Bild am Sonntag". Die
Bahn ist eines von vielen Verkehrsunternehmen, bei dem das Ticket erhältlich
ist. Auch über die Deutschlandticket-App kann es bezogen werden.
Die Regionalverkehrschefin geht davon aus, dass auch in Zukunft die Nachfrage für das deutschlandweit gültige Ticket hoch bleiben wird. "Wir rechnen damit, dass bundesweit rund sechs Millionen Menschen mit dem Deutschlandticket erstmals ein Abo für den Nahverkehr abschließen werden."
Zudem würden rund elf Millionen Fahrgäste, die schon heute ein Abo nutzen, voraussichtlich in das neue Angebot wechseln. "Das sind dann insgesamt 17 Millionen Nutzer." Regulär kostet das Ticket 49 Euro. Einige Bundesländer planen günstigere Tarife für das nur im Monatsabo erhältliche Ticket - beispielsweise für Schülerinnen und Schüler oder Menschen mit besonders geringem Einkommen.
"Man kann nur um Verständnis werben"
Angesichts von Verspätungen und Baustellen werden Bahnfahrer jedoch Geduld mitbringen müssen. Die Lage sei so dramatisch, dass es zur Generalsanierung des Netzes keine Alternative gebe, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer.
Bei den Kundinnen und Kunden der Bahn könne man nur um Verständnis werben und auch um Verzeihung bitten. Er empfehle der Bahn eine offene und ehrliche Kommunikation.
Nur 65 Prozent der Fernzüge pünktlich
Im Fernverkehr der Deutschen Bahn lag die Pünktlichkeitsquote im vergangenen Jahr bei 65,2 Prozent und damit zehn Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Als Gründe hatte die Bahn die überalterte und knappe Infrastruktur, viele Baustellen und ein rasant wachsendes Verkehrsaufkommen genannt.
Im Regional- und Nahverkehr sieht es in Sachen Pünktlichkeit besser aus. Nach Bahn-Angaben waren im März 92,6 Prozent der Züge im Regional- und S-Bahnverkehr pünktlich.
"Wir haben als Bundesregierung die Erwartungen an das Management artikuliert, dass die Pünktlichkeit sich spürbar verbessern muss", sagte der Bahnbeauftragte. Bahnchef Richard Lutz verweise auf das Netz, das man als komplett überlastet bezeichnen müsse. "Beim Netz ist natürlich auch die öffentliche Hand in der Pflicht und wir kommen jetzt unseren Aufgaben nach", sicherte Theurer zu.
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