Das statistische Landesamt geht in Meckenbeuren bis 2035 von einem Zuwachs von 176 reellen Einwohnern aus - daraus und aus der Plausibilitätsprüfung wird ein Wohnflächenbedarf von 13,3 ha (schnell aufgerundet auf 15 ha) abgeleitet.
Weil ja die bestehende Bevölkerung in Meckenbeuren auch immer mehr Platz in Anspruch nimmt.
Ein wahrhaft großzügiger Ansatz, um weitere 15 ha zu versiegeln (150.000 m²)
Hier wird die Berechnung des Regionalverbandes exakt weitergeführt - gangbare Maßnahmen zur Reduzierung der Fläche hat der Regionalverband nicht vorgeschlagen, das hält er nicht für seine Aufgabe. Warum eigentlich nicht, die Eindämmung des Flächenfraßes ist doch schon sehr lange ein Thema?
Ein neues Gutachten der 12 Regionalverbände im Land (hier) hat zumindest ergeben, dass mit einer Vorgabe der Mindestwohndichte sehr viel mehr Menschen mit Wohnraum versorgt werden könnten, wenn die Fläche immer knapper wird. Alleine im Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hätte (bei Einhaltung des Landes-Referenzwertes) in nur 3 Untersuchungsjahren für über 2.700 Personen zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden können.
Meckenbeuren will Unterzentrum werden, da gilt als Landes-Referenz eine Wohnraumdichte von 63 Einwohnern/ha. Grob gesagt - der Einwohner-Zuwachs könnte mit 3 ha erledigt sein. Und selbst wenn doppelt so viele Neubürger kommen - selbst dann wären 6 ha genug.
Dem Wohnflächen-Zuwachs der bestehenden Bevölkerung sollte man mit anderen Maßnahmen beikommen. Doch das kostet die Kommune Arbeitszeit (hier und hier). Ein Flächenmanager der sich darum kümmert und mit den betroffenen Menschen nach Lösungen sucht, wäre notwendig. Das zahlt sich vielleicht nicht kurzfristig aus, langfristig aber schon.
Erst vor Kurzem hat Meckenbeuren bekannt gegeben, dass es bis 2040 klimaneutral sein will. hier. Spielt bei dieser Überlegung das Thema Flächenfraß auch eine Rolle?
Schwäbische Zeitung
Flächennutzungsplan zeigt Potenziale auf - Überhang bei Wohnbau wie GewerbegebietenIhre Grenzen aufgezeigt bekommt die Schussengemeinde Meckenbeuren mit dem Flächennutzungsplan (FNP) - positiv gesehen. 15 bis 20 Jahre gibt das Planungsinstrument - für gewöhnlich - die Entwicklungsmöglichkeiten vor, die dann Bebauungspläne konkretisieren. Im jetzigen Stadium der Fortschreibung hat der Gemeinderat erfahren, dass bei den denkbaren Wohnbauflächen ein enormer Überhang besteht. 15 Hektar sollen in den FNP einfließen. Schöpfen lässt sich jedoch aus einem Pool von 37 Hektar.
Ähnlich verhält es sich bei den Gewerbeflächen: Das Reservoir umfasst 31 Hektar (inklusive Mischgebiete), davon zählen allein 16 zur Erweiterung des Gewerbegebiets Ehrlosen. Auch hier sollen es letztlich 15 Hektar im FNP sein.
Vor einem Jahr hat der Gemeinderat die Fortschreibung des wegweisenden Planwerks beschlossen. Im April wurde das Büro FSP Fahle Stadtplaner Partnerschaft (Freiburg) mit der Planung betraut - und jetzt ging es erstmals ans „Eingemachte“. Stefanie Burg von FSP informierte in der Ratssitzung im Bildungszentrum darüber, dass neue Bauflächen nicht unbegrenzt aufgenommen werden können.
Vielmehr erfolgt der freien Stadtplanerin zufolge eine Bedarfsberechnung, basierend auf den Vorgaben der Regionalplanung. Sie hat die Bevölkerungsentwicklung im Planzeitraum (Daten des statistischen Landesamts) zur Grundlage. Ende 2020 hatte Meckenbeuren demzufolge 13 621 Einwohner - was sich bis 2035 auf 13 797 steigern soll. Allerdings wiesen die realen Zahlen seit 2017 wesentlich stärkere Bevölkerungszuwächse aus als die Prognose vorgab. In der ersten Berechnung war von einem Wohnbauflächenbedarf von 13,3 ha die Rede. Nach einem Termin mit Fachämtern des Landratsamtes und Vertretern des Regierungspräsidiums wurde der Wert auf 15 ha erhöht.
Nur: Insgesamt stehen 37 Hektar zur Verfügung. Sie summieren sich aus 23 Hektar an Reserveflächen aus dem geltenden FNP, 11,3 Hektar Entwicklungsflächen (vor allem in Meckenbeuren-Nord und Buch) sowie 2,4 Hektar, die durch Lückenschluss zustande kommen. Nicht einberechnet sind Leerstände oder Aufstockungspotenzial - sonst wäre der Pool noch größer, passend zur Feststellung von Bürgermeisterin Elisabeth Kugel: „Wir sind reich an Flächen in Meckenbeuren.“
Der Bestand samt Potenzialen ist gesichtet - Luftbilder aus allen Ortsteilen mit Darstellung der Baulücken finden sich im Ratsinformationssystem auf der Gemeinde-Homepage. Neue Entwicklungsflächen können sich dadurch ergeben, dass vormalige Restriktionen für ein Gebiet weggefallen sind.
Fakt ist, dass der gültige Plan von 1995 einige Jahre mehr auf dem Buckel hat als normal. Zuletzt war gewartet worden, bis das Gemeindeentwicklungskonzept „Meckenbeuren 2035“ miteinfließt. ...
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