.... Herr Winfried
Beller, Seniorchef gleichnamiger Firma, betreibt eine Kiesgrube in
Herbertingen. Im Sommer hatte er an einer von der Stadt und den Stadtwerken Bad
Saulgau organisierten Exkursion zur Fa. Feess nach Kirchheim - Teck
teilgenommen. Nun macht er sich, zusammen mit seiner Tochter und zwei Söhnen auf den Weg zu einer
Kreislaufwirtschaft der Zukunft im Bau!!!
Bitte treibt eure Gemeinden, Städte und den Landkreis zur produkt-,
materialneutralen Ausschreibung an, damit die Verwendung
von Recyclingbaustoffen kommuniziert wird.
Schwäbische Zeitung 19.12.2021 hier Berthold Ruess
Noch vor einem Jahr zeigte sich Winfried Beller überzeugt: „Wir ziehen dieses Projekt durch.“ Das war zum Abschluss der aufwendigen Erschließungsarbeiten für den geplanten Autohof samt Gewerbegebiet neben der B 311 bei Neufra. Mittlerweile steht alles wieder auf Anfang: Der Autohof wird in dieser Form nicht kommen.
Grund ist, dass Fördermittel nicht gewährt werden. Der Unternehmer aus Herbertingen plant stattdessen jetzt ein „Kompetenzzentrum zur Baustoffverwertung“. Dass das im Ort nicht nur auf Zustimmung stößt, zeigte sich bei der Vorstellung des geänderten Baugesuchs im Ortschaftsrat – der nach ausgiebiger Diskussion einstimmig das Einvernehmen herstellte.
Wohl selten ist das Interesse an einem Tagesordnungspunkt so groß gewesen ....
Im Mai 2019 war dort Spatenstich gewesen für ein Projekt, das bedeutend genug für die Anwesenheit des Regierungspräsidenten war. Der hatte damals festgestellt: „An der baden-württembergischen Transversale zwischen Riedlingen und Herbertingen brauchen wir einen Autohof.“ Das wollte die Firma Beller bewerkstelligen, hatte rund 6,5 Hektar Fläche dort gekauft, um auf 3,8 Hektar Platz für etwa 140 Lastwagenstellplätze zu schaffen. Die Fahrer sollten dort ihre Ruhezeiten ausschlafen können, vorgesehen waren eine Tankstelle, Duschen, Toiletten, Gastronomie.
Warum es anders kommt und vor allem, was kommt, erläuterte der Firmenchef in der Sitzung des Ortschaftsrats. ......
Eine Tankstelle in Kooperation mit einem Projektpartner gehört immer noch dazu, einschließlich 25 bis 30 Stellplätzen für Lastwagen. Ein Baugesuch ist eingereicht für ein „Kompetenzzentrum für Baustoffverwertung“, dazu gehören ein zweistöckiges Betriebsgebäude, eine Werkstatt und Lagerhalle, eine Halle mit Schüttgutboxen sowie weitere Lagerflächen.
Das Gelände soll mit einem fünf Meter hohen Wall eingefasst werden. Die Zeichen in der Politik stehen auf schonendem Umgang mit Ressourcen, erläuterte Beller. Er wolle das auf umliegenden Baustellen anfallende Material möglichst der Wiederverwertung zuführen. Das gebiete auch das Wirtschaftskreislaufgesetz. Auf diese Weise könne auch eine erhebliche Menge an Kohlendioxid eingespart werden.
„Naturbaustoffe werden immer knapper“, konstatierte Beller. Ziel sei es, Beton hoher Qualität mit 45 Prozent Anteil an Zuschlagstoffen herzustellen. Für die Wiederaufbereitung hat das Unternehmen am Standort Marbach bereits fünf mobile Anlagen im Einsatz, die nach Neufra verlagert werden könnten.
... „Wir können uns nur positiv ergänzen. Wir brauchen jeden Tag Beton.“ Gegen die Staubbildung werde Wasser eingesetzt, was im Prinzip ähnlich funktioniere wie Schneekanonen. Eigens dafür werde Regenwasser in einer 300 Kubikmeter großen Zisterne bevorratet. Für das Baugesuch müsse auch ein Lärmgutachten vorgelegt werden. Das habe ergeben, dass die zulässigen Richtwerte zur nächste Wohnbebauung in 520 Metern Entfernung und zum Mischgebiet in 650 Metern Entfernung von 55 und 60 db/A um sieben beziehungsweise um 15 Dezibel unterschritten werden. Dabei sei die geplante Bebauung noch nicht berücksichtigt.
1000 Tonnen Material schafft die Wiederaufbereitungsanlage in sechs Stunden. „Das ist in unserer Branche gar nichts“, sagt Winfried Beller. Bei einem geplanten jährlichen Aufkommen von 40 000 Tonnen in Neufra wurden im Baugesuch 40 Tage beantragt, an denen der Brecher im Einsatz sein kann – „das halten wir auch ein“.
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