Statement von Klimaaktivist*innen aus dem Altdorfer Wald am 16.2.2022
Seit März steht bei der Besetzung im Altdorfer Wald ein riesiges Dreibein, auch Tripod genannt, weit über dem Forstweg. Schon von Weitem kann man so die Besetzung erkennen und anhand eines Banners die Beweggründe der Aktivist*innen vor Ort nachvollziehen. Da es anfänglich Bedenken bezüglich der Rettungswege gab, wurde mit einem Drehleiterwagen der Feuerwehr die Durchfahrt getestet. Bis Anfang Januar passierten zahlreiche Forstfahrzeuge problemlos den Weg und auch von Seiten der Menschen, welche beruflich im Wald unterwegs sind gab es wenig Bedenken.
Kurz nach Neujahr rammte ein
Holztransporter gleich zweimal den Tripod als er mit überhöhter Geschwindigkeit
und leicht aggressiv durch die enge Stelle raste. Es waren zuvor viele andere
Laster problemlos durch unter dem Gestell durch gefahren. Dadurch fiel dieser
beinahe um, was nur durch einen mit dem Tripod verbundenen Walkway (gespanntes
Polypropylen-Seil, Stahlseile finden im Klimaaktivismus selten Verwendung)
verhindert wurde.
Wir kontaktierten den Förster und sprachen
mit vielen Menschen die im Wald selbst tätig, also vom Tripod direkt betroffen
sind. Es stellte sich schnell heraus, dass der Tripod trotz neuer Position
weiterhin kein Hindernis für die Arbeiten im Wald ist und auch statisch sicher
steht.
Einen Monat nach dem Vorfall meldete sich
das Forstamt im Namen von Forst BW aus dem Bürostuhl in Ravensburg und forderte
den sofortigen Abbau des Tripods.
In den letzten Monaten haben sich die
Ämter immer wieder Sachen einfallen lassen um uns zu nerven, die in all der
Zeit zuvor nie Erwähnung fanden und keinerlei Probleme dargestellt hatten. So
wurde beispielsweise unser Ofen, der seit April im Camp war, akut mit dem
Winteranfang zum Problem.
Am Morgen des 16.02.2022 wurde der Tripod dann ohne vorherige Ankündigung geräumt, sowie kleinere Strukturen über dem Waldweg. Das agierende SEK verwendete dabei Steigeisen zum Besteigen der Bäume, was diesen erheblich Schaden zufügt.
Wir sind empört und traurig, dass das Amt
einfach Fakten geschaffen hat ohne zuvor ernstzunehmend nach einer gemeinsamen
Lösung zu suchen, sondern mit roher Gewalt in unsere Gemeinschaft
eingegriffen hat. Das zeigt, dass wir in Zukunft gar nicht mehr versuchen
müssen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, da das Amt rücksichtslos und
ohne Kompromisse seinen Willen durchsetzt.
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