Sonntag, 27. Februar 2022

Seit 2005 steigt Methan in der Atmosphäre dramatisch an. Doch niemand weiß, woher das zusätzliche Treibhausgas kommt

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METHAN-ANSTIEG

:Auf der Jagd nach den undichten BohrlöchernHauptverdächtig sind alte Bohrlöcher der Öl- und Erdgasförderung - auch in der Nordsee.

Methan ist nach Kohlendioxid das zweitwichtigste Treibhausgas und entstammt sowohl anthropogenen als auch natürlichen Prozessen. Einen gewissen Anteil bilden auch Methanaustritte bei der aktiven Erdgas- und Erdölförderung sowie aus Altbohrungen. Methan verbleibt nur etwa ein Jahrzehnt in der Atmosphäre, also deutlich kürzer als das CO2 mit weit über einem Jahrhundert Verweildauer. Da Methan über 20 Jahre gesehen 85-mal stärker klimaaktiv als CO2 ist, wäre eine Reduzierung von Methangas-Leckagen eine Möglichkeit, um kurzfristig einen Beitrag gegen die Erderwärmung zu leisten.

Wo wie viel Gas austritt, ist unklar

Allerdings ist längst nicht klar, wo wie viel leckt, wie Martin Blumenberg von der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) erläutert: »In der so genannten Erdgasvorkette, die alles von der Produktion bis zur Nutzung umfasst, wird gebohrt, gefördert, gereinigt, komprimiert, transportiert via Gasleitungen, verteilt auf die Länder und abschließend in Kellern mit Gasheizungen genutzt oder zur Stromproduktion in die Kraftwerke geleitet. Bei all diesen Schritten kann Gas verloren gehen, und das tut es auch. Die Frage ist, wie viel und wo, denn das betrifft letztendlich die Treibhausgasbilanz der Gasnutzung

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