Pressemitteilung vom
Deutsche Umwelthilfe fordert mehr
Abgabemöglichkeiten und verpflichtende Sammelsysteme
• Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes:
Deutschland verfehlt 2020 mit nur 44,1 Prozent gesammeltem Elektroschrott
erneut gesetzliches Ziel von 65 Prozent
• Von rund 1 Million Tonnen gesammelten Altgeräten
wurden nur weniger als zwei Prozent aufbereitet und erneut genutzt
• DUH fordert von Umweltministerin Steffi Lemke
verbindliche Sammelsysteme für Elektroschrott und einfachere
Abgabemöglichkeiten im Handel
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Kzenon / Fotolia
Unsachgemäß entsorgter Elektroschrott stellt ein großes Umwelt- und Klimaproblem dar: Einerseits können klimaschädliche FCKW aus alten Kühlgeräten und Schwermetalle aus Elektroschrott in die Umwelt gelangen, andererseits gehen wertvolle Rohstoffe verloren.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert
Bundesumweltministerin Steffi Lemke daher auf, verbindliche Sammelsysteme und
mehr Abgabemöglichkeiten im Handel festzulegen. Zudem müssen durch eine
Wiederverwendungsquote mehr funktionsfähige Geräte aufbereitet und einer
Wiederverwendung zugeführt werden.
„Wir dürfen nicht
weiter tatenlos zusehen, wie Deutschland Jahr um Jahr sein vorgeschriebenes
Sammelziel verfehlt: Falsch entsorgter Elektroschrott schadet unserer Umwelt
und heizt den Klimawandel weiter an. Steffi Lemke muss jetzt gegensteuern und
die Sammlung von Elektroschrott für die Menschen in Deutschland vereinfachen.
Jeder Händler, der Elektrogeräte verkauft, sollte dazu verpflichtet werden,
ähnliche Altgeräte kostenlos zurückzunehmen. Das muss Frau Lemke schleunigst
umsetzen“, so Barbara
Metz, Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin.
Nach EU-Recht müsste jeder Händler beim Verkauf von Elektrogeräten ähnliche
Altgeräte vom Kunden kostenlos zurücknehmen. In Deutschland gilt dies jedoch
nur für sehr große Elektrohändler. Zwar müssen ab dem 1. Juli 2022 auch
Supermärkte Elektroaltgeräte zurücknehmen, nach Einschätzung der DUH wird dies
aber bei Weitem nicht ausreichen, um die große Sammellücke zu schließen. Daher
fordert die DUH, dass sich alle Hersteller zukünftig Sammelsystemen anschließen
müssen, die wiederum gesetzlich zur Einhaltung der Sammelquote und zur
Bereitstellung flächendeckender Annahmestellen verpflichtet werden sollten.
Länder wie Belgien, Frankreich, Österreich oder Schweden haben bereits
verpflichtende Sammelsysteme und erfassen deutlich mehr Elektroschrott pro
Einwohner und Jahr.
„Funktionierende
Elektrogeräte dürfen nicht länger vernichtet werden. In Deutschland werden nur
1,9 Prozent der Altgeräte für eine Wiederverwendung vorbereitet, obwohl es viel
mehr sein könnten. Wir fordern von Umweltministerin Steffi Lemke eine
verbindliche Quote zur Wiederverwendung, damit funktionstüchtige Geräte
zukünftig weiter genutzt werden. Bereits das Aufbereiten eines Laptops spart
181 Kilogramm Primärressourcen und umgerechnet 154 Kilogramm klimaschädliche
CO2-Emissionen ein“, sagt Philipp
Sommer, Stellvertretender DUH-Leiter für
Kreislaufwirtschaft.
Link:
DUH-Webseite mit Positionspapier zum Elektrogesetz sowie weiteren Informationen
zum Thema Elektrogeräte: www.duh.de/themen/recycling/elektrogeraete/
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