Mittwoch, 9. Februar 2022

Heute mal Klimaklartext aus Österreich

 

Der Standard  hier können Sie den ganzen Brief lesen

Dass im Klimaschutz wenig weitergeht, ist nicht neu. Genauso wenig, wie dass die Menschheit das Weltklima beeinflusst. Kaum gab es Konsens darüber, liefen erste Desinformationskampagnen an. Wie es dazu kam, dass die Klimaforschung bereits im 20. Jahrhundert torpediert wurde, hat STANDARD-Redakteur David Rennert in diesem Artikel zusammengefasst, den wir Ihnen diese Woche besonders ans Herz legen möchten. 

Einen weiteren „Long Read“ haben wir auch für Sie: In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Lobau-Bewegung zu einer aufsehenerregenden Protestaktion wurde. Das Camp selbst wurde vergangene Woche mit einem riesigen Polizeiaufgebot geräumt, der Protest aber bleibt. Die Aktivistinnen und Aktivisten haben sich vorgenommen, bis Ende der Bauzeit – die Stadt Wien veranschlagt fünf Jahre – gegen das Projekt aufzustehen. 

Vielleicht fehlt es in der Stadt Wien und der Bundesregierung noch an Überzeugung? Damit wären sie nicht allein. Auch Großbritanniens Premier Boris Johnson zählt nicht zu einem Anhänger rigider Klimaschutzstrategien. Er äußerte sich in der Vergangenheit mehrfach skeptisch über den Einfluss des Menschen auf unser Klima. Es waren aber nicht etwa die Auswirkungen der Erderhitzung, die weltweit bereits überall zu spüren sind – sondern offenbar elf Powerpoint-Folien, die Johnson letztlich überzeugt haben. Was auf diesen zu sehen ist, hat Kollege Fabian Sommavilla für Sie zusammengefasst

Apropos spürbare Auswirkungen: Die Klimakrise schlägt sich in Österreich bereits deutlich nieder. Wie ein Forschungsteam herausgefunden hat, hat die Erwärmung bereits unumkehrbare Folgen auf die Schneelage im Land gezeitigt. Ohne Schutzmaßnahmen soll es in 80 Jahren nur noch zwei Tage mit geschlossener Schneedecke pro Jahr in den Niederungen geben. Nach Angaben der Wissenschafterinnen und Wissenschafter hat gemittelt die Dauer der Schneedecke über die gesamte Fläche und in allen Höhenlagen seit 1961 um 40 Tage abgenommen. 

Der Wegfall der Schneedecke wird sich also schon bald deutlich auf den Wintertourismus und den Skisport auswirken. Ob das vielleicht ein Argument für die Regierung ist, endlich die lange ausstehenden Novellen fertigzustellen? Wir werden es sehen – und Sie am Laufenden halten.
 

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