Am Samstag, den 19.02.2022 werden
zwischen 10 und 14 Uhr auf dem Löwenplatz aus dem Müll gerettete Lebensmittel
an Passant*innen verschenkt.
Die Aktivist*innen wollen mit ihrer
angemeldeten Versammlung auf die "unnötige" Verschwendung von
Lebensmitteln aufmerksam machen. In den vergangenen Wochen hatte es ähnliche
Aktionen bereits in Ravensburg gegeben, jetzt wollen die Aktivist*innen auch in
anderen Städten beispielsweise Tettnang, Friedrichshafen und Markdorf auf ihr
Anliegen aufmerksam machen.
"Es darf nicht sein das wir Essen wegschmeißen und andere hungern müssen." kommentiert Charlie Kiehne (19) ihre Aktion.
Die Lebensmittel wurden von
Aktivist*innen in den Nächten zuvor aus Mülltonnen von Supermärkten in
Ravensburg und Umgebung gerettet.
Wer sich hierbei erwischen lässt kann
wegen Diebstahl oder sogar schwerem Diebstahl strafrechtlich verfolgt
werden.
"Trotz des Risikos erwischt und strafrechtlich verfolgt zu werden gehen wir containern. Wir können es nicht weiter tatenlos mit ansehen, dass gute Lebensmittel im Müll landen anstatt gegessen zu werden." so Samuel Bosch (19).
"Ich finde, dass das Retten von Lebensmitteln nicht bestraft werden sollte, sondern das Wegschmeißen von noch haltbaren und guten genießbaren Lebensmitteln." sagt Aktivistin und Mutter Mareike Siebert (23).
"Während in anderen Ländern
Millionen von Menschen hungern oder gar am Hungertod oder den Auswirkungen von
dauerhafter Mangelernährung sterben, werden hier in Deutschland jährlich 18
Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen und verbrannt, das ist über ein
Drittel der Lebensmittel die Insgesamt produziert werden. Diese Ungerechtigkeit
muss aufhören und dafür brauchen wir ein Essen-Retten-Gesetz!" so
Hannah Schak (22), eine der Mitstreiter*innen.
"Es wird viel mehr produziert, als wirklich gebraucht wird. Und in der modernen Landwirtschaft bedeutet das viel mehr Dünger, Pestizide und auch CO2, das vollkommen zwecklos die Atmosphäre aufheizt." führt Kiehne weiter aus.
Die Aktivisten unterstützen die Forderungen vom "Aufstand der letzten Generation", diese haben mithilfe von Expert*innen eine Gesetzesvorlage erstellt, die die Regierung genauso verabschieden könnte, um, nach französischem Vorbild, "die Problematik der Lebensmittelverschwendung in den Griff zu bekommen". Außerdem hat die "Letzte Generation" auch lokale Gruppen aufgerufen, ihre eigenen Aktionen zu diesem Thema zu organisieren. Eine zweite Forderung an die Bundesregierung ist, unverzüglich eine ökologische Agrarwende einzuleiten. "Es brauche in der Klimakrise jetzt schnelles Handeln", fügt Essenverteilerinnen Siebert hinzu.
" Wir sehen uns nicht als Teil
"Der letzten Generation", aber unterstützen die wichtigen Anliegen,
die sie vertreten. Die Bundesregierung muss endlich die Verschwendung stoppen!
Es darf nicht so weitergehen, dass 40% aller Lebensmittel im Müll landen. Die
großen Märkte müssen gezwungen werden, diese Lebensmittel an soziale
Einrichtungen weiterzugeben." so Manfred Scheurenbrand (66) aus Waldburg.
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