Donnerstag, 17. Februar 2022

Der Weltklimarat warnt: "weil noch nie mehr auf dem Spiel stand als jetzt"

 TAZ  hier

Aufruf zum Handeln gegen Klimakrise

„Noch nie stand mehr auf dem Spiel als jetzt“, sagt der IPCC-Chef zum Start der Beratungen in Berlin. Berichte zur Erderhitzung erzeugen bei Jüngeren Ängste.

Die Auswirkungen des Klimawandels seien weit größer „als unsere Bemühungen, uns ihm anzupassen“, warnte auch die Chefin des UN-Umweltprogramms (Unep), Inger Andersen. Zum Auftakt zweiwöchiger Beratungen des Weltklimarats IPCC hat dessen Vorsitzender Hoesung Lee die Dringlichkeit des anstehenden neuen Sachstandsberichts zu den Folgen der Erderwärmung unterstrichen. Der vom IPCC in der aktuellen Plenarsitzung zu erörternde Report sei wichtig, „weil noch nie mehr auf dem Spiel stand“ als jetzt, sagte Lee am Montag in einer Videokonferenz.....

Die zweiwöchige IPCC-Plenarsitzung findet derzeit offiziell in Berlin statt, tatsächlich wegen Corona allerdings weitgehend virtuell. Dabei beraten Vertreter der 195 IPCC-Mitgliedstaaten abschließend über den zweiten Teil des Sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats. Die Arbeitsgruppe II des IPCC hat darin die neuesten Erkenntnisse über die Folgen der Erderwärmung für Mensch und Natur, mögliche Anpassungen an den Klimawandel und Risikoanalysen zusammengetragen.

Es ist der zweite von drei Teilen des neuen Sachstandsberichts, den der Weltklimarat seit 1988 etwa alle sieben Jahre veröffentlicht. Der ersten Teil über die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels erschien im August 2021. Der dritte Teil soll Anfang April veröffentlicht werden.....

Die Regierungsvertreter diskutieren die rund 30 bis 40 Seiten lange Kurzfassung des Berichts, die sich an politische Entscheidungsträger wendet, Zeile für Zeile und verabschieden schließlich den Text. Damit erkennen die Regierungen die wissenschaftlichen Erkenntnisse offiziell an. Der komplette Bericht soll am 28. Februar veröffentlicht werden.

Laut einem Entwurf, in den die Nachrichtenagentur AFP bereits 2021 Einsicht hatte, wird der Bericht die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel betonen.

Der IPCC betreibt keine eigene Forschung zum Klimawandel, sondern wertet tausende Studien aus und fasst die zentralen Erkenntnisse daraus zusammen. Zu dem Kernteam, das den nun vorliegenden zweiten Teil des sechsten Sachstandsberichts verfasst hat, gehören rund 270 Wissenschaftler aus aller Welt, darunter 15 aus Deutschland.

Der Meeresbiologe Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut ist Ko-Vorsitzender der IPCC-Arbeitsgruppe II. Er hatte vergangene Woche dazu aufgerufen, Klima- und Artenschutz stärker zusammenzudenken. „Klima und Naturräume beeinflussen sich gegenseitig“, betonte er.

Rachel Cleetus, die für Klima und Energiepolitik zuständige Direktorin der Wissenschaftlervereinigung Union of Concerned Scientists, nannte den neuen IPCC-Bericht einen „echten Moment der Abrechnung“. Es gehe nicht mehr nur um wissenschaftliche Vorhersagen für die Zukunft, sondern um „extreme Ereignisse und langsam beginnende Katastrophen, die die Menschen jetzt gerade erleben“.

Der erste Teil des IPCC-Berichts war im vergangenen August veröffentlicht worden. Darin warnte der Weltklimarat vor einer deutlich rascheren globalen Erwärmung als zuvor angenommen. Die Erde werde sich bei der derzeitigen Entwicklung bereits gegen 2030 um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmen – und damit zehn Jahre früher als noch 2018 prognostiziert. Die Erderwärmung ist demnach außerdem „eindeutig“ durch den Menschen verursacht.


ganz ähnlich wird das auch in der Tagesschau wiedergegeben   hier

und bei Helmholtz-klima    hier

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