Montag, 6. Dezember 2021

Fronreute: Bürgerinitiative will Denkpause für Pläne zu Baugebieten - Front gegen §13b

Schwäbische Zeitung von Michaela Miller
Gemeindeverwaltung Fronreute plant sechs Baugebiete in drei Teilorten

Während der Bürgerfragestunde in der Gemeinderatssitzung am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus in Fronreute haben Manfred Wolf, BUND, und Bernadette Schwarz, KAB, stellvertretend eine Liste mit rund 350 Unterschriften, die zu einer „Denkpause“ bei der Planung der sechs Baugebieten aufruft, an Bürgermeister Oliver Spieß.

Die Aktion war eine gemeinsame Initiative des BUND-Ortsverbandes Schenkenwald und der Ortsgruppe der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) und hat einiges an Aufmerksamkeit erregt. „Vielen von uns - und womöglich auch einigen Gemeinderäten - ging es einfach zu schnell mit der Bebauungsplanung. Flächenverbrauch, alternative Wohnformen, sozialer Wohnungsbau und gesellschaftliche Integration der neuen Bürger wurden kaum diskutiert“, erläuterte Manfred Wolf, zweiter Vorsitzender des BUND-Ortsverbands Schenkenwald, die Beweggründe für die Aktion.

Sechs Baugebiete sollen in den nächsten Jahren entstehen, das bedeutet, die Teilorte Blitzenreute, Staig und Fronhofen bekommen je zwei neue. Der vom Bundesrat im Juni dieses Jahres verlängerte Paragraph 13b ermöglicht ein beschleunigtes Verfahren, damit kann die Gemeinde im Planfeststellungsverfahren Zeit und Geld einsparen. Das geht jedoch möglicherweise zu Lasten der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit.

In Fronreute verteilen sich knapp 5000 Einwohnern auf eine Fläche von 4608 Hektar Land. Mit den neuen Baugebieten könnte sich die Einwohnerzahl um bis zu 20 Prozent erhöhen, dafür sind Flächen von rund 17 Hektar Land vorgesehen......

Die Unterschriftenaktion spricht sich jedoch nicht grundsätzlich gegen die Baugebiete aus.....

Anmerkung: Der Bürgermeister  Oliver Spieß erklärt, diese Baugebiete seien schon lange, nämlich im 1999 erstellten Flächennutzungsplan ausgewiesen. Das ist wichtig, denn: warum weist er die Gebiete  nicht im ganz normalen Bebauungsplanverfahren aus? Das wäre in diesem Fall problemlos machbar.

Warum greift er auf den Beton-§13b zurück, und das gleich bei 6 Baugebieten, bei 17 ha Land? Ist die Erhöhung der Einwohnerzahl um 20% dermaßen dringend?? Viel eher scheint es doch so zu sein, dass er versucht, noch schnell einen kleinen Vorrat anzulegen, solange der bequeme §13b (verlängert mit dem Segen der CDU) noch besteht......Die Ampel hat der weiteren Verlängerung bereits eine Absage erteilt.

Ein großer Dank an BUND und KAB, dass sie dies nicht so einfach hinzunehmen gedenken. Es ist wichtig solche Vorgänge ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken!

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