Schwäbische Zeitung hier KARA BALLARIN
Alle Landtagsfraktionen wollen ein Biosphärengebiet in Oberschwaben und Allgäu
Beschlossen ist nichts. Das angedachte neue Biosphärengebiet in Oberschwaben und dem Allgäu birgt dennoch bereits Zündstoff. Zuletzt ist eine Allianz aus Forstbesitzern und Landwirtschaftsverbänden gegen ein solches Reservat laut geworden.
Im Stuttgarter Landtag haben sich derweil am Donnerstag ausschließlich Fans eines solchen Reservats zu Wort gemeldet – quer durch alle fünf Fraktionen. Manche knüpften ihre Unterstützung aber an Bedingungen.....
In den Blick geraten ist die Region Oberschwaben-Allgäu vor allem wegen seiner Moorlandschaften. Es wäre bundesweit das erste Reservat mit diesem Schwerpunkt.
Grün-Schwarz schreibt der Region im Koalitionsvertrag vom vergangenen Mai daher auch eine „herausragenden naturräumlichen Ausstattung“ zu.
Ein Biosphärengebiet hier wäre nach jenen auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald das dritte in Baden-Württemberg. Welches Gebiet es genau umfassen sollte, also die sogenannte Gebietskulisse, muss erst noch definiert werden.
Laut Umweltstaatssekretär Andre Baumann (Grüne) basiert ein Biosphärengebiet auf drei Säulen: auf Ökonomie, Ökologie und sozialer Entwicklung.
Alle drei Bereiche sollen sich nachhaltig entwickeln. Er verweist auf Forschungen der Universität Würzburg: Demnach kommen 15 Prozent der Touristen gezielt wegen der Biosphärengebiete in die entsprechenden Regionen. „Sie lassen auch ein bisschen mehr Geld da“, so Baumann.
Manuel Hailfinger von der CDU hat das selbst erlebt. Er kommt „von der Alb ra“, wie er sagt. Die Menschen dort, auch er selbst, seien stolz auf das Gebiet. Er spricht von naturschutzorientierter und nachhaltiger Regionalentwicklung, „ohne dass dabei die Landwirtschaft zu kurz kommt“. Diese stehe an erster Stelle.
....Viele Redner mahnen, die Bürger vor Ort zu beteiligen. Genau das passiere, sagt Staatssekretär Baumann. Er spricht von kritischen Rückmeldungen, aber auch von viel Rückenwind – durch Kommunen, Touristiker vor Ort, auch von Landwirten.
Das Land habe den Prozess initiiert und für das weitere Vorgehen vor Ort zwei Stellen geschaffen. Aber: „Das ist ein Prozess von unten nach oben, deshalb ist es wichtig, dass die starken Wurzeln von unten anwachsen, die das Biosphärengebiet auch später tragen.“
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