18.01.2022 |
Bauern sollen künftig deutlich stärker als bisher zum Arten- und Klimaschutz beitragen und dafür auch entsprechend entlohnt werden. Das sagten Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei einem gemeinsamen Auftritt in Berlin. Die beiden Grünen-Politiker kündigten an, die Kräfte ihrer beiden Ressorts zu bündeln, um Landwirtschaft und Klimaschutz künftig besser unter einen Hut zu bringen. Davon sollen auch die Verbraucher profitieren – durch gesündere Lebensmittel wegen geringeren Pestizid-Einsatzes auf Wiesen und Äckern.
....Beim Schutz der Wälder und Moore soll eng zusammengearbeitet werden. Bis Ostern werde sie ein Aktionsprogramm für natürlichen Klimaschutz vorlegen, sagte Lemke. Auch ein sparsamerer Einsatz von Pestiziden ist vorgesehen. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat soll bis 2023 vom Markt genommen werden. Der Anteil des Anbaus nach Öko-Richtlinien soll mittelfristig auf 30 Prozent steigen, bisher liegt er bei unter zehn Prozent.
Noch 2022 will Özdemir ein staatliches Tierhaltungskennzeichen auf den Weg bringen, an dem Verbraucher erkennen können, unter welchen Bedingungen das Fleisch, das auf ihrem Teller landet, erzeugt wurde. Die Kunden seien „weiter, als wir denken“, so Özdemir – und laut Umfragen auch bereit, höhere Preise für nachhaltig erzeugte Produkte zu zahlen. Er kündigte für die Bauernhöfe finanzielle Beihilfen an, durch die sich der Einsatz für Klima- und Artenschutz sowie mehr Tierwohl auch auszahle. Der Einsatz der Fördergelder im Rahmen der Europäischen Agrarpolitik müsse komplett geändert werden, sagte er. Belohnt werden soll künftig Klimaschutz statt Fläche. Offen ließ er, nach welchen Richtlinien der Ausgleich für die Landwirte erfolgen solle, dazu prüfe man mehrere Varianten.
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