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Die aktuelle Diskussion um den Abbau von Subventionen für fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas gewinnt an Dynamik.
Eine neue Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung zeigt, dass die Abschaffung dieser Förderungen nicht nur dem Klima zugutekommt, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Staaten könnten laut Analyse von höheren Steuereinnahmen und einem gesteigerten Wohlstand profitieren, selbst wenn kurzfristig die Energiepreise steigen.
Besonders bemerkenswert ist, dass rund ein Drittel der Länder ihre Klimaziele allein durch diesen Schritt erreichen könnten – ohne zusätzliche Maßnahmen wie CO₂-Bepreisung. Das betrifft sowohl Schwellenländer wie China, Indien und Indonesien als auch Industriestaaten wie Deutschland, die USA, Japan und das Vereinigte Königreich.
Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Beratung und Projektplanung für Elektromobilität, Photovoltaik und nachhaltige Fuhrparks kann ich bestätigen, dass die konsequente Umstellung auf erneuerbare Energien in Unternehmen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch Vorteile bringt.
Der Wegfall klimaschädlicher Subventionen setzt wichtige finanzielle Anreize für Innovationen und Investitionen in nachhaltige Technologien. Unternehmen, die diesen Wandel frühzeitig gestalten, verschaffen sich langfristig Wettbewerbsvorteile und leisten einen messbaren Beitrag zur Erreichung von ESG-Zielen. Die Herausforderung liegt darin, die Transformation sozialverträglich und planbar zu gestalten – doch die Chancen für Wirtschaft und Umwelt überwiegen klar.
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Fossile Brennstoffe: Subventionsabbau bei Kohle und Öl führt zu mehr Wohlstand
Viele Staaten fördern fossile Brennstoffe, um die Energiekosten für Wirtschaft und Verbraucher zu senken. Eine neue ZEW-Studie zeigt: Weniger Staatshilfe würden Haushalt und Klima nützen.
Der Abbau von Subventionen für fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas rechnet sich einer Studie zufolge für Staaten. Er könne zu mehr Wohlstand und steigenden Steuereinnahmen führen – trotz der Belastung durch dann höhere Energiepreise, geht aus der Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor. Diese lag der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorab vor.
Etwa jedes dritte Land könne so seine Klimaziele erreichen – ganz ohne zusätzliche Maßnahmen wie CO2-Preise, auch Schwellenländer wie China, Indien und Indonesien. Aber auch Industriestaaten wie Deutschland, die USA, Japan und das Vereinigte Königreich könnten so rund ein Drittel ihrer Klimaziele schaffen. Damit ließen sich wirtschaftliche, fiskalische und klimapolitische Ziele besser miteinander vereinbaren als bislang angenommen.
Die Abschaffung von Subventionen auf fossile Brennstoffe „wäre praktisch für alle Länder wohlfahrtssteigernd, würde erhebliche fiskalische Mehreinnahmen generieren und die ökonomischen Kosten, um die Klimaziele zu erreichen, signifikant reduzieren“, lautet das Fazit von Sebastian Rausch, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs Umwelt- und Klimaökonomik und Co-Autor der Studie.
Den Staaten stünden durch die eingesparten Subventionen und Einnahmen aus der Bepreisung externer Kosten der fossilen Energienutzung – etwa für Gesundheit – erhebliche fiskalische Mittel zur Verfügung. Im Durchschnitt könnten sie Steuereinnahmen von 4,9 Prozent des gesamten Konsums erzielen. Dabei reichen die Schätzungen von 1,8 Prozent bis 16,2 Prozent, je nach Region.
Außerdem müssten die Länder für weniger Umwelt- und Gesundheitsschäden aufkommen. Erhebliche volkswirtschaftliche Zusatzkosten durch einen voranschreitenden Klimawandel könnten zudem verhindert werden. Die wirtschaftlichen Folgen der höheren Energiepreise könnten damit ausgeglichen werden, lautet das Fazit der Studie.
Ein Drittel weniger Emissionen möglich
„Viele Staaten tragen nach wie vor dazu bei, dass fossile Energieträger für den Verbraucher günstig bleiben“, sagte Rausch. „So werden durch explizite Subventionen Teile der Kosten für die Versorgung übernommen, oder über implizite Subventionen die externen Gesundheitskosten, die mit der Nutzung fossiler Brennstoffe einhergehen, nicht in den Preis eingerechnet.“
Bisher gehören die Subventionen für fossile Brennstoffe zu den am häufigsten eingesetzten staatlichen Energiemaßnahmen. Die Studienautoren berufen sich auf den Internationalen Währungsfonds (IWF), wonach sich die weltweiten direkten Subventionen auf rund 1,3 Prozent des Bruttoweltprodukts belaufen.
Explizite Subventionen abzuschaffen, etwa Steuerbefreiungen auf Kerosin oder Gaspreisdeckel, würde sich nur begrenzt auf den CO2-Ausstoß auswirken
Die indirekten Subventionen – sie entstehen, weil die externen Kosten der Nutzung fossiler Brennstoffe nicht eingepreist sind – machten sogar 5,8 Prozent aus. In Summe seien das knapp sechs Billionen US-Dollar weltweit, so das ZEW.
„Entscheidend ist, dass auch die externen Kosten fossiler Brennstoffe, also die schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit durch lokale Luftverschmutzung, eingepreist werden.“ Das ZEW schätzt, dass dies die weltweiten CO2-Emissionen um 32 Prozent verringern würde.
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