Mittwoch, 9. Juli 2025

Rekordverdächtiger Batteriepeicher zeigt uns wie wir es uns leichter machen könnten

 

Tim Meyer  hier auf LinkedIn

Der nächste Superlativ aus China: das mit 6 GWh bislang größte Batteriespeicherprojekt der Welt feierte gerade seinen Baubeginn. 

Der geplante Energiedurchsatz alleine dieses Speichers entspricht knapp einem Viertel des gesamten deutschen Redispatches des Jahres 2024 mit Erneuerbaren Energien. 

In der Inneren Mongolei, dem Standort des Projektes, soll es die Abregelung von Windenergiemengen um 15 % reduzieren.


Doch rekordverdächtig ist nicht nur die Größe des Batteriespeichers:

Die Investitionskosten gibt der Betreiber PowerChina mit 716 mio EUR an oder knapp 120 EUR/kWh. Richtig gelesen….

Die Bauzeit soll nur ein halbes Jahr betragen.

Für Deutschland scheint das Projekt mit 47 Ha Fläche als Einzelmaßnahme zu groß. Aber es zeigt, was ginge – wenn nur die Politik hierzulande endlich die Chancen der Batterierevolution erkennen würde. Doch in vielen Modellrechnungen, mit denen die Energiewende schlecht und teuer gerechnet wird, stecken immer noch Annahmen zu Speicherkosten von >300 EUR/kWh auch noch im Jahr 2030 und später. 

Träumen wir mal kurz: wie viel leichter und schneller könnten wir uns das Energiewendeleben machen…aktuelle Netzengpässe wären ohne viel neues Kupfer schnell behoben, Kosten massiv gesenkt, die notwendige Zeit für Digitalisierung und Netzausbau wäre gewonnen, im Großhandel könnten sich Marktwerte stabilisieren und so den Neubau von EE-Anlagen anschieben und das EEG-Konto entlasten senken….Hach!

Ein paar technische Daten noch: der Speicher wird 1 GW Leistung haben und aus 1.200 Containern mit je 5 MW LFP-Batterien bestehen. Die Kantenlängen der Projektfläche habe ich zur Veranschaulichung in der Grafik grob geschätzt, die Flächenangabe von 47 Ha ist offiziell.

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