Sonntag, 20. Juli 2025

Wärmepumpen werden Gasheizungen schon bald überholen – der Trend ist eindeutig.

Anja Floetenmeyer-Woltmann   hier auf  LinkedIn

Jochen Vorländer hat das in seinem Beitrag mit Zahlen, Fakten und allen relevanten Einflussfaktoren wieder mal klar und überzeugend auf den Punkt gebracht. 🔥


Jochen Vorländer auf LinkedIn

Das Ringen um die Gas-Heizung erklärt sich weniger aus ihren Vorteilen, sondern vielmehr aus dem sinkenden Interesse der Hauseigentümer an ihr.

 Der Absatz von Wärmeerzeugern wird u. a. beeinflusst von der technischen Nutzungsdauer bestehender Heizungen, der Investitionsstimmung, der Entwicklung von Energiepreisen, Förderprogrammen, den (eigenen) Investitionskosten für Umstieg und / oder Erweiterung, Zinsen, diversen Verfügbarkeiten, Regularien sowie künftigen Erwartungen an Politik, Preise und Technik. Und zu einem kleinen Teil auch durch die Neubautätigkeit.

 Geht man nach „dem Absetzen“ der Wärmeerzeuger („das Verlassen des Werksgeländes“) von konstanten Lagerständen in der nachfolgenden Wertschöpfungskette aus, spiegelt der Absatz von Wärmeerzeugern auch die handwerkliche Installationstätigkeit wider. 

◾ In den Jahren 2023 und 2024 war dies jedoch insbesondere bei Wärmepumpen nicht der Fall: In 2023 sind zunächst leere Läger sehr voll gelaufen; 2024 erfolgte eine Entnahme aus dem Überbestand. 

◾ Die Schätzungen variieren für Ende 2023 von +70.000 bis +100.000 Geräten. 

◾ Nimmt man den unteren Wert, ist für 2024 ein Abbau des Lagerstands um 45.000 Geräten plausibel.

Für die grafische Darstellung der Marktanteile wurde der Absatz zudem um den Einbau von Wärmeerzeugern in neu errichteten Gebäuden verringert. Auch hier existieren keine scharfen Zahlen, eine gute Annäherung ist jedoch über die Statistik der Baufertigstellungen möglich.

Mit diesen Einschränkungen zeichnet die Grafik eine relative Entwicklung der im Gebäudebestand installierten Wärmeerzeuger und damit auch das Wärmewende-Interesse der Hausbesitzer nach. 

👉 Zu erkennen ist ein leicht steigender Anteil bei Gas-Heizungen bis 2019, vermutlich auch getragen vom Brennstoffwechsel Öl zu Gas.

👉 Ab 2020 (Corona-Pandemie) ändert sich die Entwicklung: Das Interesse an der Gas-Heizung sinkt praktisch kontinuierlich, die Marktanteile übernehmen Wärmepumpen und kurzzeitig auch Holz-/Holzpellet-Heizungen. 

👉 Die Trendumkehr hat also deutlich vor der GEG-Novelle und der Energiepreiskrise eingesetzt – die genannten Ereignisse haben vorwiegend die absoluten Absatzzahlen geprägt, jedoch die Entwicklung der Nachfragestruktur kaum verändert. Eine mutmaßlich temporäre Ausnahme gibt es bei Öl-Heizungen.

Schreibt man die aktuellen Trends fort (rot gestrichelt), würden Wärmepumpen auch beim Einbau in bestehende Gebäude schon demnächst vor Gas-Heizungen liegen.

Die Grafik und vor allem die Trend-Extrapolation können naturgemäß nicht künftige Entwicklungen prognostizieren. Sie liefern aber eine Erklärung dafür, warum mit viel Energie versucht wird, die Abstiegskurve beim Gas-Heizungsabsatz mit Stimmungsmache abzuflachen – der Gaswirtschaft werden ähnliche Bilder vorliegen. Denn „ungestört“ hat sich der Markt (Hausbesitzer) bereits entschieden...




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