Marco Te Brömmelstroet hier auf LinkedIn
Warum wehren sich die Menschen gegen eine neue Verkehrspolitik – selbst wenn die Vorteile offensichtlich erscheinen? Eine neue Studie wirft ein Licht auf den "Status Quo Bias" – unsere Tendenz, das zu bevorzugen, was bereits vorhanden ist.
In der Studie von Milan Moleman, Bert Van Wee, Lennard Steketee, Noor van den Hurk und Maarten Kroesen (Link in den Kommentaren) wurde den Menschen die gleiche Verkehrspolitik gezeigt (Dinge wie Staugebühren oder Umweltzonen), aber mit einer einfachen Wendung: Einigen wurde gesagt, dass die Politik bereits existiere, anderen wurde gesagt, es handele sich um einen neuen Vorschlag.
Das Ergebnis bestätigte unsere zuvor gefundene "pluralistische Ignoranz". Genau die gleichen Policen wurden günstiger bewertet, wenn sie als aktueller Standard angesehen wurden.
WICHTIGSTE ERKENNTNISSE:
Politische Maßnahmen erhielten eine deutlich höhere Unterstützung, wenn sie als bereits umgesetzt dargestellt wurden.
Dieser Effekt zog sich über alle demografischen Merkmale und Verkehrsarten hinweg.
Die Unterstützung hing nicht vom Inhalt der Richtlinie ab, sondern davon, ob sie als Status quo dargestellt wurde.
Sobald die Politik in Kraft ist, lässt der öffentliche Widerstand tendenziell nach – was die Rolle des "Policy Lock-in" unterstreicht.
Was mich wirklich beeindruckt hat, ist, wie mächtig dieser Framing-Effekt sein kann, und eine ähnliche Dynamik, die in gesellschaftlichen Debatten über Rauchverbote und andere progressive Politiken zu finden ist. Sobald etwas als "Norm" angesehen wird, ist es viel wahrscheinlicher, dass die Menschen es unterstützen – selbst wenn sie es zuerst als neue Idee abgelehnt hätten.
Für jeden, der in den Bereichen öffentliche Ordnung, Stadtplanung oder Kommunikation arbeitet, fühlt sich dies wie eine kritische Erkenntnis an. Es kommt nicht nur darauf an, was Sie vorschlagen, sondern auch darauf, wie und wann Sie es gestalten.
Link to the related study I did with Ian Walker on Hashtag#motonormativity: hier
Link to the study: hier
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