Freitag, 18. Juli 2025

Hilferuf der Deutschen Umwelthilfe

 

 

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18.07.2025

 

 

Neue Gewaltankündigungen, Ekel-Paketsendungen und Drohanrufe gegen mich und die DUH – Bitte unterstützen Sie unseren Kampf für die Natur und den Klimaschutz gegen rechte Klimaleugner und fossile Konzerne!

Liebe ....
 
seitdem ich vergangenen Freitag über massivste Bedrohungen und konkrete Mord- und Gewaltankündigungen in der von einem Geschäftsführer eines Automobil-Händlerverbandes administrierten Facebook-Gruppe „Stoppt die Deutsche Umwelthilfe (DUH)!“ berichtet habe, tauchten neue Hassnachrichten auf: „Ich würde Resch ja ein Taschentuch reichen, wenn er so heult. Hab aber leider gerade nur Dachziegel zur Hand.“ oder: „Resch ist eine parasitäre Kreatur … Ein mieseres Subjekt kann ich mir nur schwer vorstellen.“ oder auch: „Dreck DUH muss weg.“.  Unmittelbar nach diesen Kommentaren behauptete Nico Wiedmann, Moderator dieser Facebook-Hass-Gruppe, zynisch „täglich zweifelhafte Kommentare und Beiträge“ zu löschen. Und, dass er die von mir am vergangenen Freitag veröffentlichten Beispiele „leider nirgendwo finden“ könne.
 
Wir helfen ihm bei der Suche! In einer zeitraubenden und emotional belastenden, bis in die Nächte dauernden Dokumentationsarbeit haben wir in den vergangenen sieben Tagen über 1.000 für uns neue, bisher unbekannte Hass-, Gewalt- und Bedrohungsbotschaften gerichtsfest dokumentiert. Solche Nachrichten zu lesen, die mich selbst unmittelbar betreffen – das geht tief unter die Haut. Beispielsweise die Frage, wie und wo ein Berufskiller zu finden sei, was er wohl koste und wie er finanziert werden könne. Und welche Munition am besten geeignet sei, um mich zu beseitigen („Was Dir hilft ist eine 7.62 mm“ oder „So im Vorbeigehen eine 9mm schenken“). Solche und andere erschütternden Gewaltphantasien und Morddrohungen finden sich bis heute in diesem von einem Verbandschef der Automobilbranche administrierten Hass-Forum. Wir lassen uns das nicht länger gefallen und werden alle Hass-Kommentare und Gewaltaufrufe zur Anzeige bringen.
 
Immer wieder schwappt der Hass aus dem Internet in die reale Welt. So erreichten mich wieder nächtliche anonyme Anrufe oder in den letzten drei Tagen Zugriffsversuche auf meine persönlichen Internetkonten. Die vielen Hassnachrichten rund um Gewalt mit Waffen sowie Kommentare und Bilder von Gewehren, Pistolen, Patronen erreichen uns auch per Post: So erhielt ich vor einiger Zeit einen Brief an meine Geschäftsadresse mit einer „letzten Warnung“ und mehreren leeren, abgefeuerten 9mm Patronenhülsen.
 
Auch unsere DUH-Büros und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben nicht verschont. Es ist erschütternd, wie sich digitale Hetze in real erlebbare Bedrohungen verwandelt. In einem aktuellen Fall eines besonders widerwärtigen Bedrohungspakets entschied die Polizei sogar, den Absender durch eine gentechnische Untersuchung von Verpackung und Inhalt zu ermitteln.
 
Wir lassen uns nicht einschüchtern und reagieren auf unsere Weise: Wir werden veröffentlichen, wer uns bedroht – und wer dahintersteht. Und wir belassen es jetzt auch nicht mehr „nur“ bei Strafanzeigen, sondern werden – und dafür brauche ich Ihre Hilfe! – uns nun auch mit zivilrechtlichen Klagen gegen diese Bedrohungen wehren und gegen die identifizierten Verfasser vorgehen.
 
Bei aller Härte und Aggression, mit der wir aktuell konfrontiert sind, erleben wir zugleich eine Welle der Solidarität, die uns tief bewegt: Viele Menschen haben mir geschrieben, mir den Rücken gestärkt und ihre Unterstützung zugesagt.
 
Dafür danke ich von Herzen – gerade auch im Namen unseres engagierten Teams! Ich bitte Sie, uns gerade jetzt zu unterstützen – zur Abwehr der Bedrohungen und für die Sicherstellung unserer wichtigen Arbeit für eine intakte Natur und einen wirksamen Klimaschutz!
 

Aktuell erlebe ich eine regelrechte Hatz auf meine Person. Mit einem großformatigen Foto der Autobahnabfahrt Radolfzell im Internet wird aktuell nach meiner privaten Wohnadresse gefahndet. Und die oft sogar mit Klarnamen identifizierbaren Hater tauschen sich darüber aus, was mit „diesen Zielkoordinaten“ gemacht werden sollte. Seit mehr als sechs Jahren verabreden sich 50.000 Personen im Facebook-Forum „Stoppt die Deutsche Umwelthilfe“ zur Hetzjagd auf meine Person, aber auch insgesamt auf die DUH. Aktuelle Drohbotschaften der vergangenen Wochen: „Wann entfernt man diesen Idioten?“, „Resch kann weg. Braucht kein Mensch“, „Den Resch abschaffen“, „Kann jemand diesen Verbrecherverein stilllegen?“, „Jetzt ist das Volk dran, um diese Korrupten zur Strecke zu bringen“, „Anpissen und unterpflügen.
 
Dies alles geschieht zeitgleich mit dem aktuellsten Lobbyangriff auf die DUH durch die erst im Mai gegründete „Initiative Transparente Demokratie“ (ITD) – organisiert bzw. unterstützt von exponierten Vertretern der Chemie- und fossiler Industriekonzerne wie dem ehemaligen VW-Chef Matthias Müller und dem amtierenden Leiter Corporate Communications des Pestizidkonzerns Bayer AG Christian Maertin. Die ITD zeichnet das Bild einer vermeintlichen Übermacht und „Schattenagenda“ staatlich finanzierter Verbände und nennt die DUH explizit als Beispiel für eine angeblich intransparent finanzierte NGO.
 
Seit der Bundestagswahl erleben wir fast im Wochentakt neue Angriffe auf die Klima- und Umweltgesetzgebung in Deutschland und in Europa. Es sind die Konzerne der Automobil-, Gas- und Öl- sowie der Chemieindustrie, die fordern, bestehende Umwelt- und Klimaschutzgesetze abzuschwächen. Oder Gesetze und europäische Verordnungen, beispielsweise aus dem „Green Deal“, einfach nicht in nationales Recht umzusetzen. Und hier kommt die DUH ins Fadenkreuz: Wir stören mit unserem Prinzip des DRUCK MACHEN – mit der Information der Öffentlichkeit über korrupte Seilschaften zwischen Industriekonzernen und ihnen höriger Regierungspolitiker UND mit unseren Klagen vor Gerichten auf Einhaltung der gültigen Umwelt- und Klimaschutzgesetze.
 
Seit unserem Klageerfolg gegen das Bayer-Pestizid Roundup Powerflex (Glyphosat) wurde ich mehrfach vor neuen massiven Angriffen auf die DUH, aber auch auf meine Person vorgewarnt. Ich kenne dieses Muster nun seit 40 Jahren. Aber die Lage war noch nie so ernst. Mit jedem gerichtlichen Erfolg gegen Automobil-, Gas-, Öl- oder Chemiekonzerne und mit jeder gewonnenen Klimaklage gegen die Bundesregierungen stellen wir uns milliardenschweren Wirtschaftsinteressen in den Weg.

Die Einschüchterungsversuche und Bedrohungen der Zivilgesellschaft und insbesondere der DUH erfolgen auf allen denkbaren Ebenen. Drei SLAPP-Klageverfahren der Chemischen Industrie und der Autokonzerne haben wir in den vergangenen zehn Jahren überstanden, ganz offensichtlich ist der Angriff und die versuchte Einschüchterung exponierter Vertreter der Umweltverbände eine neue Strategie. Ich erlebe die systematische Hatz im Internet in speziellen Foren wie „Stoppt die Deutsche Umwelthilfe!“ als besonders brutalen Versuch, mich und mit mir viele andere Umweltschützer einzuschüchtern und mundtot zu machen. Gegründet wurde diese Hass- und Bedrohungsgruppe übrigens von dem Chef eines Automobilverbandes, der ihr bis heute als Administrator vorsteht.
 
Seit zwei Jahren klage ich nun vor dem Oberlandesgericht Berlin auf Verbot dieser Facebook-Gruppe. Bei der letzten Gerichtsanhörung behauptete der Vertreter von META, sie würden Bedrohungen nicht tolerieren und Hassnachrichten löschen. Ich habe heute kurz reingelesen, hier einige besonders brutale Drohungen, zum Teil schon lange online: „Diesen Verein verbieten! Und ausrotten bis auf die Wurzel!“, „Zeigt diesem Dreckschwein die Macht des Volkes“, „Schickt den Resch … ins Nirwana“, „Ob den mal jemand zur Strecke bringt?“, „Lasst uns den unnützen Knecht wegbomben…“, „Ein Besuch wäre gut – von einem Scharfschützen“, „Wo ist ein Sniper, wenn man mal einen braucht“, „Wo sind die Kopfgeld-Jäger“, „Blei hilft“, „7,62 mm schaltet das Leiden ab. Endgültig. Rückfallquote bei 0%“.
 
Seit 2019 muss ich aufgrund dieser anhaltenden und aktuell zunehmenden Bedrohungen mit besonderen Schutzmaßnahmen bei mir zuhause leben, die auch mein Privatleben beeinflussen
. Und seit sechs Jahren kann ich auch nicht mehr öffentlich auftreten, ohne dass in jedem Einzelfall spezielle Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Voraussichtlich wird das noch eine Weile so bleiben. Ich verspreche Ihnen: Ich lasse mich nicht einschüchtern und werde weiter DRUCK MACHEN – dazu benötige ich aber Ihre Unterstützung! Für die Durchsetzung der bestehenden Gesetze und internationalen Verpflichtungen zur Erhaltung einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Für ein Verbot giftiger Pestizide. Und für wirksame Klimaschutzmaßnahmen wie ein Tempolimit auf Autobahnen und einen funktionierenden Schienen- und Busverkehr nach Schweizer Vorbild.
 
Unsere Arbeit wirkt – und genau deshalb geraten wir ins Visier unserer Gegner. Wir haben durch unsere Rechtsverfahren eine ganze Reihe hochgefährlicher Pestizide vom Markt gefegt und stemmen uns so gegen das Aussterben der Schmetterlinge. Wir haben die Saubere Luft in unseren Städten gegen die Dieselkonzerne durchgesetzt und erfolgreiche Klagen für mehr Tempo 30 durchgeführt. Wir klagen, wo andere nur fordern: Für ein generelles Tempolimit, für mehr Bus- und Schienenverkehr und für weniger Lärm und das Vermeiden von schweren Verletzungen oder Toten bei Verkehrsunfällen. Vor allem klagen wir auf einen wirksamen Klimaschutz und erwarten noch in diesem Jahr wichtige Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, des Bundesverwaltungsgerichts und in Baden-Württemberg durch den Verwaltungsgerichtshof des Landes. Sollten wir obsiegen, muss die Merz-Regierung ein Tempolimit und die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude wie Schulen umsetzen.
 
Ich bitte Sie ganz persönlich: Unterstützen Sie unseren Einsatz für die Natur und einen wirksamen Klimaschutz mit einer Spende – oder noch besser, mit einer dauerhaften Fördermitgliedschaft.

Jürgen Resch
Bundesgeschäftsführer  
 
PS: Bitte leiten Sie diese E-Mail an interessierte Personen in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis weiter und helfen Sie uns dabei, unsere Arbeit noch bekannter zu machen! Übrigens: Sie können uns auch direkt per Banküberweisung spenden. Spendenkonto: SozialBank Köln, IBAN: DE45 3702 0500 0008 1900 02, BIC: BFSWDE33XXX, Stichwort: Bedrohung der DUH
 

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