Neue Gewaltankündigungen, Ekel-Paketsendungen und
Drohanrufe gegen mich und die DUH – Bitte unterstützen Sie unseren
Kampf für die Natur und den Klimaschutz gegen rechte Klimaleugner und
fossile Konzerne!
Liebe ....
seitdem ich vergangenen Freitag über massivste Bedrohungen und konkrete
Mord- und Gewaltankündigungen in der von einem Geschäftsführer eines
Automobil-Händlerverbandes administrierten Facebook-Gruppe „Stoppt die
Deutsche Umwelthilfe (DUH)!“ berichtet habe, tauchten neue
Hassnachrichten auf: „Ich würde Resch ja ein Taschentuch reichen,
wenn er so heult. Hab aber leider gerade nur Dachziegel zur Hand.“
oder: „Resch ist eine parasitäre Kreatur … Ein mieseres Subjekt kann
ich mir nur schwer vorstellen.“ oder auch: „Dreck DUH muss weg.“.
Unmittelbar nach diesen Kommentaren behauptete Nico Wiedmann, Moderator
dieser Facebook-Hass-Gruppe, zynisch „täglich zweifelhafte
Kommentare und Beiträge“ zu löschen. Und, dass er die von mir am
vergangenen Freitag veröffentlichten Beispiele „leider nirgendwo
finden“ könne.
Wir helfen ihm bei der Suche! In einer zeitraubenden und emotional
belastenden, bis in die Nächte dauernden Dokumentationsarbeit haben wir
in den vergangenen sieben Tagen über 1.000 für uns neue, bisher unbekannte
Hass-, Gewalt- und Bedrohungsbotschaften gerichtsfest dokumentiert.
Solche Nachrichten zu lesen, die mich selbst unmittelbar betreffen –
das geht tief unter die Haut. Beispielsweise die Frage, wie und wo ein
Berufskiller zu finden sei, was er wohl koste und wie er finanziert
werden könne. Und welche Munition am besten geeignet sei, um mich zu
beseitigen („Was Dir hilft ist eine 7.62 mm“ oder „So im
Vorbeigehen eine 9mm schenken“). Solche und andere erschütternden
Gewaltphantasien und Morddrohungen finden sich bis heute in diesem von
einem Verbandschef der Automobilbranche administrierten Hass-Forum. Wir
lassen uns das nicht länger gefallen und werden alle Hass-Kommentare
und Gewaltaufrufe zur Anzeige bringen.
Immer wieder schwappt der Hass aus dem Internet in die reale Welt. So
erreichten mich wieder nächtliche anonyme Anrufe oder in den letzten
drei Tagen Zugriffsversuche auf meine persönlichen Internetkonten. Die
vielen Hassnachrichten rund um Gewalt mit Waffen sowie Kommentare und
Bilder von Gewehren, Pistolen, Patronen erreichen uns auch per Post: So
erhielt ich vor einiger Zeit einen Brief an meine Geschäftsadresse mit
einer „letzten Warnung“ und mehreren leeren, abgefeuerten 9mm
Patronenhülsen.
Auch unsere DUH-Büros und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bleiben nicht verschont. Es ist erschütternd, wie sich digitale
Hetze in real erlebbare Bedrohungen verwandelt. In einem aktuellen Fall
eines besonders widerwärtigen Bedrohungspakets entschied die Polizei
sogar, den Absender durch eine gentechnische Untersuchung von
Verpackung und Inhalt zu ermitteln.
Wir lassen uns nicht einschüchtern und reagieren auf unsere Weise: Wir
werden veröffentlichen, wer uns bedroht – und wer dahintersteht. Und
wir belassen es jetzt auch nicht mehr „nur“ bei Strafanzeigen, sondern
werden – und dafür brauche ich Ihre Hilfe! – uns nun auch mit zivilrechtlichen
Klagen gegen diese Bedrohungen wehren und gegen die identifizierten
Verfasser vorgehen.
Bei aller Härte und Aggression, mit der wir aktuell konfrontiert sind,
erleben wir zugleich eine Welle der Solidarität, die uns tief bewegt:
Viele Menschen haben mir geschrieben, mir den Rücken gestärkt und ihre
Unterstützung zugesagt.
Dafür danke ich von Herzen – gerade auch im Namen unseres
engagierten Teams! Ich bitte Sie, uns gerade jetzt zu unterstützen
– zur Abwehr der Bedrohungen und für die Sicherstellung
unserer wichtigen Arbeit für eine intakte Natur und einen wirksamen
Klimaschutz!
Aktuell erlebe ich eine regelrechte Hatz
auf meine Person. Mit einem großformatigen Foto der Autobahnabfahrt
Radolfzell im Internet wird aktuell nach meiner privaten Wohnadresse
gefahndet. Und die oft sogar mit Klarnamen identifizierbaren Hater
tauschen sich darüber aus, was mit „diesen Zielkoordinaten“ gemacht
werden sollte. Seit mehr als sechs Jahren verabreden sich 50.000
Personen im Facebook-Forum „Stoppt die Deutsche Umwelthilfe“ zur
Hetzjagd auf meine Person, aber auch insgesamt auf die DUH.
Aktuelle Drohbotschaften der vergangenen Wochen: „Wann entfernt man
diesen Idioten?“, „Resch kann weg. Braucht kein Mensch“, „Den
Resch abschaffen“, „Kann jemand diesen Verbrecherverein
stilllegen?“, „Jetzt ist das Volk dran, um diese Korrupten zur
Strecke zu bringen“, „Anpissen und unterpflügen.“
Dies alles geschieht zeitgleich mit dem aktuellsten Lobbyangriff auf
die DUH durch die erst im Mai gegründete „Initiative Transparente
Demokratie“ (ITD) – organisiert bzw. unterstützt von exponierten
Vertretern der Chemie- und fossiler Industriekonzerne wie dem ehemaligen
VW-Chef Matthias Müller und dem amtierenden Leiter Corporate
Communications des Pestizidkonzerns Bayer AG Christian Maertin.
Die ITD zeichnet das Bild einer vermeintlichen Übermacht und
„Schattenagenda“ staatlich finanzierter Verbände und nennt die DUH
explizit als Beispiel für eine angeblich intransparent finanzierte NGO.
Seit der Bundestagswahl erleben wir fast im Wochentakt neue Angriffe
auf die Klima- und Umweltgesetzgebung in Deutschland und in Europa. Es
sind die Konzerne der Automobil-, Gas- und Öl- sowie der
Chemieindustrie, die fordern, bestehende Umwelt- und Klimaschutzgesetze
abzuschwächen. Oder Gesetze und europäische Verordnungen,
beispielsweise aus dem „Green Deal“, einfach nicht in nationales Recht
umzusetzen. Und hier kommt die DUH ins Fadenkreuz: Wir stören mit
unserem Prinzip des DRUCK MACHEN – mit der Information der
Öffentlichkeit über korrupte Seilschaften zwischen Industriekonzernen
und ihnen höriger Regierungspolitiker UND mit unseren Klagen vor
Gerichten auf Einhaltung der gültigen Umwelt- und Klimaschutzgesetze.
Seit unserem Klageerfolg gegen das Bayer-Pestizid Roundup Powerflex
(Glyphosat) wurde ich mehrfach vor neuen massiven Angriffen auf die
DUH, aber auch auf meine Person vorgewarnt. Ich kenne dieses Muster nun
seit 40 Jahren. Aber die Lage war noch nie so ernst. Mit jedem
gerichtlichen Erfolg gegen Automobil-, Gas-, Öl- oder Chemiekonzerne
und mit jeder gewonnenen Klimaklage gegen die Bundesregierungen stellen
wir uns milliardenschweren Wirtschaftsinteressen in den Weg.
Die Einschüchterungsversuche und
Bedrohungen der Zivilgesellschaft und insbesondere der DUH erfolgen auf
allen denkbaren Ebenen. Drei SLAPP-Klageverfahren der Chemischen
Industrie und der Autokonzerne haben wir in den vergangenen zehn Jahren
überstanden, ganz offensichtlich ist der Angriff und die versuchte
Einschüchterung exponierter Vertreter der Umweltverbände eine neue
Strategie. Ich erlebe die systematische Hatz im Internet in speziellen
Foren wie „Stoppt die Deutsche Umwelthilfe!“ als besonders brutalen
Versuch, mich und mit mir viele andere Umweltschützer einzuschüchtern
und mundtot zu machen. Gegründet wurde diese Hass- und Bedrohungsgruppe
übrigens von dem Chef eines Automobilverbandes, der ihr bis heute als
Administrator vorsteht.
Seit zwei Jahren klage ich nun vor dem Oberlandesgericht Berlin auf
Verbot dieser Facebook-Gruppe. Bei der letzten Gerichtsanhörung
behauptete der Vertreter von META, sie würden Bedrohungen nicht
tolerieren und Hassnachrichten löschen. Ich habe heute kurz
reingelesen, hier einige besonders brutale Drohungen, zum Teil schon
lange online: „Diesen Verein verbieten! Und ausrotten bis auf die
Wurzel!“, „Zeigt diesem Dreckschwein die Macht des Volkes“, „Schickt
den Resch … ins Nirwana“, „Ob den mal jemand zur Strecke
bringt?“, „Lasst uns den unnützen Knecht wegbomben…“, „Ein
Besuch wäre gut – von einem Scharfschützen“, „Wo ist ein Sniper,
wenn man mal einen braucht“, „Wo sind die Kopfgeld-Jäger“, „Blei
hilft“, „7,62 mm schaltet das Leiden ab. Endgültig.
Rückfallquote bei 0%“.
Seit 2019 muss ich aufgrund dieser anhaltenden und aktuell zunehmenden
Bedrohungen mit besonderen Schutzmaßnahmen bei mir zuhause leben, die
auch mein Privatleben beeinflussen. Und seit sechs Jahren kann ich auch
nicht mehr öffentlich auftreten, ohne dass in jedem Einzelfall
spezielle Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Voraussichtlich wird
das noch eine Weile so bleiben. Ich verspreche Ihnen: Ich lasse mich
nicht einschüchtern und werde weiter DRUCK MACHEN – dazu benötige ich
aber Ihre Unterstützung! Für die Durchsetzung der bestehenden
Gesetze und internationalen Verpflichtungen zur Erhaltung einer
artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Für ein Verbot giftiger Pestizide.
Und für wirksame Klimaschutzmaßnahmen wie ein Tempolimit auf Autobahnen
und einen funktionierenden Schienen- und Busverkehr nach Schweizer
Vorbild.
Unsere
Arbeit wirkt – und genau deshalb geraten wir ins Visier unserer Gegner.
Wir haben durch unsere Rechtsverfahren eine ganze Reihe
hochgefährlicher Pestizide vom Markt gefegt und stemmen uns so gegen
das Aussterben der Schmetterlinge. Wir haben die Saubere Luft in
unseren Städten gegen die Dieselkonzerne durchgesetzt und erfolgreiche
Klagen für mehr Tempo 30 durchgeführt. Wir klagen, wo andere nur
fordern: Für ein generelles Tempolimit, für mehr Bus- und
Schienenverkehr und für weniger Lärm und das Vermeiden von schweren
Verletzungen oder Toten bei Verkehrsunfällen. Vor allem klagen wir auf
einen wirksamen Klimaschutz und erwarten noch in diesem Jahr wichtige
Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, des
Bundesverwaltungsgerichts und in Baden-Württemberg durch den
Verwaltungsgerichtshof des Landes. Sollten wir obsiegen, muss die
Merz-Regierung ein Tempolimit und die energetische Sanierung
öffentlicher Gebäude wie Schulen umsetzen.
Ich bitte Sie ganz persönlich: Unterstützen Sie unseren Einsatz für die
Natur und einen wirksamen Klimaschutz mit einer Spende – oder noch
besser, mit einer dauerhaften Fördermitgliedschaft.
Jürgen Resch
Bundesgeschäftsführer
PS:
Bitte leiten Sie diese E-Mail an interessierte Personen in Ihrem
Freundes- oder Bekanntenkreis weiter und helfen Sie uns dabei, unsere
Arbeit noch bekannter zu machen! Übrigens: Sie können uns auch
direkt per Banküberweisung spenden. Spendenkonto: SozialBank Köln,
IBAN: DE45 3702 0500 0008 1900 02, BIC: BFSWDE33XXX, Stichwort: Bedrohung
der DUH
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