Freitag, 24. Januar 2025

„Wir werden gerade von einem Tsunami an Anschlussbegehren überrolt“

hier  Cleantech Ing.  Rico Grimm  January 14, 2025

Diese Zahl ist der Beleg für den Speicherboom

Mindestens 326 GW angefragter Batteriespeicherleistung.

Diese Woche ein kurzes Update mit guten Links, News und einer Einordnung zu Speichern. Denn von den Übertragungsnetzbetreibern gibt es neue Zahlen zu den Anschlussanfragen für Batteriegroßspeicher. Die 161 Gigawatt aus dem Dezember? Reichen nicht mehr...

Diese Zahl sorgte für Aufsehen Ende Dezember 2024. Bei den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) seien Anschlussbegehren für Batteriegroßspeicher mit einer Leistung von 161 Gigawatt eingegangen.

„Wir werden gerade von einem Tsunami an Anschlussbegehren überrollt“, sagte Thomas Dederichs, Leiter Strategie und Energiepolitik bei Amprion gegenüber Montel News.

Dieser Tsunami hat noch einmal an Fahrt gewonnen.

Denn neueste Zahlen des PV Magazins zeigen, dass es inzwischen mindestens 226 GW verteilt auf mehr als 650 Anfragen bei den vier großen ÜNBs sind.

Die ÜNB sagten gegenüber Montel News bereits im Dezember, dass sie nicht glauben, dass alle angefragten Projekte auch umgesetzt werden. Zum Teil würden mehrere Standorte für das gleiche Projekt parallel angefragt, zum Teil seien einige Anfragen inzwischen auch wieder zurückgezogen worden.

Die wahre Zahl der Anschlussbegehren ist für Batteriegroßspeicher-Projekte in Deutschland allerdings noch höher, da diese auch bei den mehr als 900 Verteilnetzbetreibern eingehen könnten. Bei E.ONs Netzbetreibern etwa liegen 2000 Anfragen für 100 GW Leistung vor....


🍏 Was ich denke

.... Nachdem jahrelang nur wenig passiert war, überrennen Speicherbetreiber jetzt die Netzbetreiber mit Anschlussbegehren.

Das hat einen einfachen Grund: Es gilt das Prinzip „First come, first serve“.

Dieser neuerliche Sprung an Anschlussbegehren zeigt uns also, dass das Wettrennen um die besten Standorte in voller Fahrt ist. Ähnliches haben wir auch bei Solar- und Windparks gesehen.

Was der beste Standort ist, hängt jeweils vom Projekt ab. Aber wer bspw. seinen enorm dimensionierten Speicher direkt auf das Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerkes bauen könnte, findet dort bereits Netzanschlüsse und vielleicht sogar Personal.

Diese Zahl von mindestens 326 GW (in Wahrheit mehr) legt aber auch nahe, dass das Rennen um die wirklich besten Standorte bereits gelaufen ist. Jemand anderes hat sie sich erstmal gesichert. Solange diese Partei das Anschlussbegehren nicht zurückzieht, ist der Standort belegt.

Denn in seinem extremen Szenario sieht Fraunhofer den Bedarf für 600 GWh Speicher in 20 Jahren. 326 GW kommen konservativ geschätzt mit 500 GWh Kapazität daher. Diese Zahl habe ich aus den bereits gesicherten Zubauprojekten aus dem Marktstammdatenregister abgeleitet:


Da kann also erst einmal gar nicht mehr viel Platz bleiben. Sowohl physisch, bei den Standorten, als auch im Markt.


Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmals die 60 Prozent Erneuerbaren-Erzeugung erreicht. Es hieß immer, dass die nächsten 20 Prozent nur mit Speichern gelingen können.
Heute deutet viel darauf hin, dass es auch wirklich gelingen wird.


Für noch mehr Infos:

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