Freitag, 17. Januar 2025

"Wir haben die Chance durch eigene saubere Energien Geld zu verdienen - statt Millionen Euro für Importe auszugeben.»

hier  Zeit  14. Januar 2025, Quelle: dpa Thüringen

Umweltminister unterstreicht Bedeutung von Windenergie

Thüringer Windenergieanlagen erzeugen nach Angaben des Umweltministeriums pro Jahr rund vier Milliarden Kilowattstunden Strom. Damit steuern sie rund 55 Prozent der erneuerbaren Energie im Freistaat bei, wie das Thüringer Umweltministerium auf Anfrage mitteilte. 

«Windenergie gehört zu den Energien, die wir als Gesellschaft am günstigsten produzieren können, gleich nach Freiflächen-Solarenergie», sagte Thüringens Umweltminister Tilo Kummer (BSW) der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Den Angaben nach gibt es im Land 868 größere, energierelevante Windkraftanlagen. Für weitere 100 Anlagen liegen Genehmigungen vor.

AfD-Chefin Weidel nennt Anlagen «Windmühlen der Schande»

AfD-Chefin Alice Weidel hatte am Wochenende bei einem AfD-Parteitag im sächsischen Riesa unter großem Beifall gesagt: «Wenn wir am Ruder sind, wir reißen alle Windkraftwerke nieder. Nieder mit diesen Windmühlen der Schande.» Später schloss Weidel auf Nachfrage Windkraft als Energiequelle nicht aus, aber ohne Subventionen.

Kummer sagte zu der Debatte: «Wenn wir Kommunen, Bürgerinnen und Bürger und die regionale Wirtschaft nicht weiter bei der Versorgung mit erneuerbarer Energie unterstützen würden, wäre das eine Entscheidung gegen unseren Wohlstand.» In Thüringen kommen bereits rund 65 Prozent der Stromerzeugung von erneuerbaren Energien. 

Der neue Umweltminister sagte, es gebe im Land einen «guten und wachsenden Mix aus Sonnen-, Wind- und Biomasse-Energie». Hinzu kämen lokale Möglichkeiten der Solar- oder Geothermie. «Wir machen uns damit eigenständig und stärken unsere regionale Wirtschaft. Wir haben die Chance durch eigene saubere Energien Geld zu verdienen, statt Millionen Euro für Importe auszugeben.»


© dpa-infocom, dpa:250114-930-343407/1


Zeit hier  17. Januar 2025,Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, jj

Windkraft: Vattenfall-Chef rät der AfD in Energiefrage zum Faktencheck

Nach Alice Weidels Forderung zum Abriss von Windrädern kritisiert Robert Zurawski Realitätsferne der AfD. Der Vattenfall-Chef äußert sich auch zur Atomenergie.

Der neue Deutschlandchef des Energiekonzerns Vattenfall, Robert Zurawski, hat AfD-Chefin Alice Weidel für ihre Aussagen zur Windenergie auf dem jüngsten Parteitag kritisiert. "Ich musste meine Emotionen im Zaum halten, als ich den Satz von Frau Weidel gehört habe", sagte Zurawski den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Weidel hatte auf dem Parteitag in Riesa gesagt, "alle Windräder niederreißen" zu wollen. "Nieder mit diesen Windmühlen der Schande", sagte sie Anfang Januar. Später wollte sie die umstrittene Aussage den Zeitungen zufolge ausschließlich auf Windräder im hessischen Reinhardswald verstanden wissen. Dort sollen 18 neue Windräder gebaut werden.

"Von der rechtlichen Frage des Eigentums einmal unabhängig: 2024 kam knapp ein Drittel der gesamten Stromerzeugung Deutschlands aus Windkraftanlagen. Auch der AfD würde ein Blick auf die Fakten guttun", sagte Vattenfall-Chef Zurawski. Windkraft genieße eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.

Ablehnend zeigte sich Zurawski gegenüber einer Wiederinbetriebnahme von abgeschalteten Atomkraftwerken. "Einmal vom Netz genommene Kernkraftwerke lassen sich nicht einfach wieder hochfahren", sagte er. Die Kernkraftfrage sei eine gesellschaftliche, in Deutschland habe man sich im Konsens für den Ausstieg entschieden.

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