Ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung, und natürlich steht im Raum, dass Trump alles daran setzen wird, das wieder umzuschmeißen. Ob er das schaffen kann ist eine andere Sache. Siehe dazu hier oder weiter unten unter "Der Ölrausch eines einzelnen Mannes"
Standard hier 6. Jänner 2025,
Biden blockt künftige Öl- und Gasförderung in US-GewässernOffshore-Bohrungen: Biden blockiert Öl- und Gasförderung vor den Küsten der USA
Spiegel hier Von Ines Zöttl, Washington 05.12.2024,
Trumps Aufforderung an die Industrie: Der Ölrausch eines einzelnen Mannes
Donald Trump verspricht die Kehrtwende zurück zu fossilen Energieträgern. Doch die Bohrkonzerne halten von der Aufforderung »Drill, baby, drill« wenig. Warum?Er wollte eine Milliarde Dollar, bekommen hat Donald Trump nicht mal ein Zehntel davon. Die Öl- und Gasbranche hat für seinen Wahlkampf einer Schätzung zufolge insgesamt rund 75 Millionen Dollar springen lassen. Eine Menge Geld, die eine Menge Einfluss garantiert, aber eben nicht der Deal, den Trump der Industrie vor der Wahl angetragen hatte: Ihr gebt mir eine Milliarde, ich sorge als Präsident dafür, dass euer Geschäft läuft.Nun steht dem künftigen Amtsinhaber eine weitere Enttäuschung ins Haus. Aus seinem Plan, Amerikas Öl- und Gasförderung kurzfristig dramatisch auszuweiten, dürfte nichts werden. Die von ihm umworbene Industrie winkt dankend ab.
»Eine radikale Veränderung (der Produktion) ist unwahrscheinlich«, erklärte Liam Mallon, Chef von Exxons Explorationssparte, jüngst auf einer Konferenz in London. Auch der europäische Mitbewerber TotalEnergies erwartet, dass Trumps Vorstoß ins Leere läuft: »Vielleicht hat er ja ein magisches Rezept, um sie dazu zu bringen, zu bohren wie verrückt«, spöttelte Unternehmenschef Patrick Pouyanné: Die Strategie der Konzerne aber werde längst nicht nur »durch Entscheidungen von Politikern« bestimmt. Der alte Schlachtruf der Republikaner »Drill, baby, drill« stößt vorläufig auf taube Ohren.
Die Branche hat keinen Nachholbedarf. Ausgerechnet unter US-Präsident Joe Biden, der den Umstieg auf Erneuerbare zur Priorität seiner Regierung erklärt hatte, haben die USA neue Rekorde bei fossilen Energien aufgestellt. In Trumps erster Amtszeit verlor der Börsenindex S&P 500 Energy mehr als 40 Prozent – unter Biden ist er um mehr als 100 Prozent gestiegen. Unter Trump stieg die Ölproduktion zwar – unter Biden hat sie ein Allzeithoch von 13,3 Millionen Barrel am Tag erreicht. Selbst Harold Hamm, Ölmilliardär und wichtiger Trump-Unterstützer, hat im Sommer erklärt: »Wir produzieren alles, was wir können.«Weltweit größter Öl- und ErdgasproduzentAmerika hat in den vergangenen sechs Jahren mehr Rohöl an die Oberfläche geholt als irgendein anderes Land in einem vergleichbaren Zeitraum jemals in der Geschichte, einschließlich Saudi-Arabien und Russland. Dank der Fracking-Revolution ist die westliche Führungsmacht zum weltweit größten Öl- und Erdgasproduzenten aufgestiegen.Die Unternehmen aber legen eine andere Messlatte an. Sie wollen den traditionellen Zyklus von Boom und Niedergang durchbrechen. In der Vergangenheit wurde in Zeiten hoher Nachfrage auf Teufel komm raus in neue Bohrungen investiert. Dem Ölrausch folgten Überproduktion, Preisverfall und Katzenjammer der Aktionäre. Spätestens seit Ausbruch der Coronapandemie, die die Energienachfrage über Nacht kollabieren ließ, hat ein Umdenken eingesetzt. Die Börsianer fordern nachhaltige Gewinne und regelmäßige Dividenden. Kapital ist ihrer Ansicht nach besser in Aktienrückkäufe als in die Hoffnung auf kommende Erträge investiert. Das Motto in den Vorstandsetagen lautet heute: Kapitaldisziplin. Die große Mehrheit der Unternehmen, wenn nicht sogar alle, seien »konzentriert darauf, dass sich rechnet, was sie tun«, sagte Exxon-Manager Mallon. Der Spielraum für Wachstum sei damit begrenzt.Trump hat den Amerikanern versprochen, die Energiepreise binnen zwölf Monaten nach seinem Amtsantritt zu halbieren. Für Ölmagnaten ist das keine gute Nachricht. Damit die Tankfüllung nur noch halb so viel kostet, müsste der Rohölpreis nach Rechnung des Kpler-Analysten Matt Smith von derzeit rund 70 auf unter 40 Dollar je Barrel (Fass) fallen. In einer Umfrage der Kansas City Federal Reserve jedoch sagen die Energieunternehmen im Mittleren Westen der USA im Schnitt, dass sie einen Preis von mindestens 65 Dollar je Barrel benötigen, um profitabel zu arbeiten. Ein Anreiz zur Produktionsausweitung entsteht demnach erst ab 89 Dollar je Barrel. »Unsere Aktien werden in Bodenlose stürzen, wenn wir die Produktion so hochfahren, wie sich Trump das vorstellt«, sagte der texanische Energiebaron Bryan Sheffield dem »Wall Street Journal«. Sheffield hatte im Wahlkampf mehr als eine Million Dollar für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten gespendet.
Am Ölmarkt gilt verlässlich eine ökonomische Grundregel: sinkende Nachfrage oder wachsendes Angebot = fallende Preise. Trumps Wunsch, die Preise zu drücken und gleichzeitig die Produktion auszuweiten, sei ein »Oxymoron«, also ein Widerspruch in sich, sagte der Hedgefonds-Manager Gary Ross von Black Gold Investors der Zeitung......
„Das Risiko ist es nicht wert“: Biden blockt künftige Förderung von Öl und Gas in US-Gewässern
ZDF hier 6.1.25
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