Deutlich mehr Teilnehmer als erwartet
Unter dem Motto "Laut gegen Rechts" haben am Samstag 10.000 Menschen in Ravensburg demonstriert. Rund 160 Organisationen, Firmen und Vereine zählten zu den Unterstützern der Demo.
eingebettetes Video: Demo gegen Rechtsextremismus in Ravensburg
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Aus Protest gegen Rechtsextremismus sowie gegen die Politik der "Remigration" der AfD haben am Samstagnachmittag rund 10.000 Menschen in Ravensburg demonstriert. Die Teilnehmerzahl schätzten Polizei und Veranstalter übereinstimmend. Damit kamen mehr Menschen als zu einer ähnlichen Demonstration im vergangenen Jahr und deutlich mehr als erwartet.
Anlass für Demonstration war die Bundestagswahl
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich zu einer Kundgebung am Bahnhof und zogen dann durch die Innenstadt zum Marienplatz. Dort fand die Hauptkundgebung statt. Die Teilnehmenden wandten sich explizit auch gegen die AfD und deren Forderung nach "Remigration" - also der geplanten Ausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund. Auch Mitglieder der Antifa liefen mit, beobachtet von der Polizei.
Insgesamt sei die Demonstration friedlich verlaufen, hieß es von der Polizei. Gegenaktionen habe es nicht gegeben. Der Busverkehr in der Ravensburger Innenstadt war am Nachmittag wegen abgesperrter Straßen teilweise eingeschränkt.
Wir wollten kurz vor der Bundestagswahl ein Zeichen setzen
Organisatorin Sina Wagner
Mit der Demo sollte laut Veranstaltern etwa einen Monat vor der Bundestagswahl nicht nur gegen rechte Tendenzen, sondern auch für Menschlichkeit, Demokratie und Vielfalt demonstriert werden. "Wir wollten kurz vor der Wahl ein Zeichen setzen. Ich denke, mit so vielen Teilnehmenden ist uns das gelungen", sagte Mitorganisatorin Sina Wagner. Zu den Initiatoren zählt auch der Ravensburger Klimaaktivist Samuel Bosch.
Der Kreisverband der AfD hat auf eine E-Mail des SWR mit der Bitte um Stellungnahme zu der Demo nicht reagiert.
Breites Bündnis aus rund 160 Unterstützern
Die Veranstalter haben nach eigenen Angaben ein breites Bündnis hinter dem Aufruf versammelt. Sie listen rund 160 Unterstützer auf, Firmen, Vereine, Organisationen. Darunter Unternehmen wie die Stiftung Liebenau oder die Brauerei Härle in Leutkirch, kirchliche Einrichtungen wie die Diakonie, aber auch kleine Handwerksbetriebe, Diskotheken und Vereine wie der Deutsche Alpenverein und der Schützenverein Barbarossa in Schlier-Fenken. Dessen Vorsitzender gab gegenüber dem SWR an, Schützen würden oft zu Unrecht in die Rechte Ecke gestellt. Der Verein wolle dagegen und für Demokratie Stellung beziehen. "Ich finde es sehr schön, dass und so viele Vereine unterstützt haben. Das zeigt, wie vielfältig Ravensburg und die Region ist", so Sina Wagner.
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