17.01.2022 |
„Für Milliardäre gleicht die Pandemie einem Goldrausch“, sagt Manuel Schmitt von Oxfam Deutschland angesichts der Vorlage des Berichts „Inequality kills“ (Ungleichheit tötet) aus Anlass der virtuellen Davos Agenda des Weltwirtschaftsforums. Das für den 17. bis 21. Januar geplante Treffen der weltweit wichtigsten Führungskräfte in den Schweizer Bergen wird wegen Corona verschoben. Bereits 2021 hatte es nur digital stattgefunden.
Die Corona-Pandemie hat die Schere zwischen Reich und Arm weltweit und auch in Deutschland noch weiter geöffnet. Nach Berechnungen der Entwicklungsorganisation Oxfam haben die zehn reichsten Milliardäre weltweit ihr gesamtes Vermögen während der Covid-19-Pandemie auf insgesamt 1,5 Billionen US-Dollar (rund 1,3 Billionen Euro) verdoppelt. Das Vermögen aller rund 2750 Milliardäre weltweit sei um fünf Billionen Dollar auf 13,8 Billionen Dollar (rund 12 Billionen Euro) gestiegen. Gleichzeitig seien 2020 und 2021 insgesamt 332 Millionen Menschen unter die von der Weltbank definierte Armutsschwelle gerutscht. 3,2 Milliarden Menschen müssten weltweit mit weniger als 5,50 Dollar pro Tag auskommen.
Auch in Deutschland haben die zehn reichsten Menschen nach Berechnungen von Oxfam ihr Vermögen seit Beginn der Pandemie fast verdoppelt – um rund 144 Milliarden auf etwa 256 Milliarden Dollar (rund 224 Milliarden Euro). Dafür erreiche die Armutsquote in Deutschland einen neuen Höchststand. Damit seien hierzulande 13,4 Millionen Menschen (16,1 Prozent) von Armut betroffen. Als arm in Deutschland gilt, wem weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung steht. 2020 hatte das monatliche Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer in Deutschland bei 2084 Euro gelegen.
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