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Schäden und Verlust in der Klimakrise
Wer zahlt für die Schäden der Klimakrise? Afrikanische Staaten wollen das Thema auf der Konferenz in Ägypten oben auf die Tagesordnung setzen.
„Wir haben nicht die Ressourcen anderer westlicher Regierungen, aber wir können mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte sie. Und trotz des pragmatischen Tonfalls und der symbolischen Geldmenge war damit ein Tabu gebrochen.
Vom Klimagipfel in Glasgow blieben andere Bilder: die Aufregung vieler Verhandler:innen, weil eigentlich erstmals der globale Kohleausstieg festgeschrieben werden sollte und nach Intervention von China und Indien plötzlich nur noch die Rede von Kohlereduzierung war. Wie der britische Konferenzpräsident Alok Sharma die anderen Länder unter Tränen um Entschuldigung dafür bat. Trotzdem ist es eigentlich Sturgeon, die mit ihrer bescheidenen Finanzzusage Geschichte geschrieben hat.
Es war das erste Mal, dass ein Industrieland Klimageld an arme Länder gibt, das explizit nicht für die Abmilderung der Klimakrise gedacht ist oder für die Anpassung an ihre Folgen – sondern eben für den Umgang mit Schäden, mit Verlust. Es ist die finanzielle Anerkennung der Realität, dass es durch den Klimawandel Tod und Zerstörung gibt und noch viel mehr geben wird. Und es ist das Eingeständnis, dass der Globale Norden dafür Verantwortung trägt.
Das Programm für die nächste Weltklimakonferenz
Das ist es, was afrikanische Staaten in den Fokus der nächsten Weltklimakonferenz rücken wollen, die im November im ägyptischen Scharm el-Scheich stattfinden soll. „Afrikanische Länder geben jetzt schon durchschnittlich 9 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für den Umgang mit Extremwetterereignissen aus“, sagte Jean-Paul Adam, früher Gesundheitsminister auf den Seychellen, jetzt Klimaexperte bei der Wirtschaftskommission für Afrika der Vereinten Nationen, in der vergangenen Woche im Anschluss an einen EU-Afrika-Gipfel.
Es steckt nicht immer der Klimawandel dahinter, wenn Wetter zur Katastrophe wird. Die Dürre, die die aktuelle Hungersnot im Süden Madagaskars ausgelöst hat, hätte es zum Beispiel auch ganz ohne die industriellen Treibhausgase in der Atmosphäre gegeben. Das haben Wissenschaftler:innen der Forschungsinitiative World Weather Attribution ermittelt. Aber wissenschaftlicher Konsens ist: In Afrika steigen Temperaturen und Meeresspiegel noch stärker als im globalen Durchschnitt.
....Der Weltklimarat IPCC, in dem Hunderte Wissenschaftler:innen im Auftrag der Vereinten Nationen regelmäßig den aktuellen Sachstand zum Klimawandel zusammentragen, hat am Montag einen neuen Bericht zu den Folgen der Erderhitzung vorgestellt und darin auf die bereits jetzt dramatischen Schäden durch den Klimawandel hingewiesen.
....International vereinbart ist, dass Geld aus dem Globalen Norden in den Süden fließt, um diese Fälle zu vermindern. Schließlich haben die Industrieländer Geld und sind durch ihre hohen Emissionen seit der Industrialisierung auch noch größtenteils für das Problem verantwortlich.
Sie haben sich deshalb zur sogenannten Klimafinanzierung verpflichtet. 100 Milliarden US-Dollar wollten sie insgesamt von 2020 bis 2025 jährlich zahlen, die Hälfte davon für Projekte, die Emissionen senken, die andere für die Anpassung an neue klimatische Gegebenheiten.
Vollständig geliefert wurde das bisher nicht. Außerdem zeigen Studien von Hilfswerken, dass vor allem Geld in die Senkung von Emissionen fließt, während die Anpassung vernachlässigt wird. Ein Teil der Erklärung dürfte lauten: Die Projekte sind für Investor:innen weniger attraktiv. Ein Windpark erzielt Einnahmen, ein Damm nicht.
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