Mittwoch, 30. März 2022

250 Menschen demonstrieren mit Fridays For Future in Friedrichshafen

 Friedrichshafen   hier  aus dem Südkurier  Harald Ruppert

eigene  Bilder

Rund 250 Menschen zogen am Freitag im Rahmen der Fridays for Future-Demo lautstark durch die Häfler Innenstadt. Die Forderung, endlich die Konsequenzen aus dem Klimawandel zu ziehen, ging Hand in Hand mit Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine. Die Klima-Demo war ebenso eine Friedens-Demo.


Dass Klimaschutz und Frieden zusammenhängen, wurde in den Kundgebungen am Rathaus und an der Musikmuschel klar. „Ohne Klimaschutz wird es langfristig keinen Frieden geben“, sagt Michael Wlaka von der Greenpeace-Ortsgruppe. Warum, das machte Lilian Roller von Fridays for Future Bodensee deutlich: Die fossilen Brennstoffe, die immer noch die Grundlage für den Reichtum des Westens bilden, sind endlich; und es werden Kriege darum geführt.

Gefordert werden ein schneller Ausbau erneuerbarer Energien, die gerechte Verteilung materieller Güter und Frieden in der Ukraine.
Erneuerbare Energien, sagte wiederum Michael Wlaka, seien deshalb Friedensenergien. Damit zitierte er Bundesfinanzminister Christian Lindner, vom dem er, so Wlaka, solche Töne am wenigsten erwartet hätte.

Eindringlich warnte Elgin Raupach davor, die Klimakrise wegen des Kriegs in der Ukraine zu vernachlässigen: „Die Klimakrise macht keine Pause.“
Sie deutete auch an, dass Putins Unberechenbarkeit und die Coronakrise instrumentalisiert werden könnten, um von der Klimakrise und notwendigen Reformen abzulenken: „Nie dürfen lebensbedrohliche Krisen gegeneinander ausgespielt werden. Und nie dürfen wir eine von ihnen vergessen.“

Marina Blum vom Landesvorstand der BUND-Jugend, erläuterte ihr Verständnis von gutem Wirtschaften. Gutes Wirtschaften bedeute nicht, dass es „der Wirtschaft gut geht“. Sondern: „Wir wirtschaften dann gut, wenn alle Menschen die materiellen Güter haben, die sie brauchen, ohne dass wir mehr Ressourcen verbrauchen als wir haben.“

Die Realität sähe anders aus:
„Wir produzieren Scheiß, den keiner braucht, mit Ressourcen, die wir nicht haben.“

Einfach „mehr für alle“ zu verlangen, können das Problem deshalb nicht lösen.
„Eine Umweltbewegung, die sich ernst nimmt, muss Umverteilung fordern“, so Marina Blum.

Sander Frank machte die Staaten auf der nördlichen Erdhalbkugel für die Emissionen verantwortlich, von deren Folgen jedoch am härtesten die Menschen der südlichen Erdhalbkugel betroffen seien.

Ein Demo-Plakat machte deutlich, dass der Norden bei den erneuerbaren Energien Dampf machen muss, um für sich selbst das Schlimmste abzuwenden: „See it as an investment in not dying“.



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