Friedrichshafen hier aus dem Südkurier Harald Ruppert
eigene Bilder
Rund
250 Menschen zogen am Freitag im Rahmen der Fridays for Future-Demo
lautstark durch die Häfler Innenstadt. Die Forderung, endlich die
Konsequenzen aus dem Klimawandel zu ziehen, ging Hand in Hand mit
Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine. Die Klima-Demo war ebenso eine
Friedens-Demo.
Dass Klimaschutz und Frieden zusammenhängen, wurde in den Kundgebungen am Rathaus und an der Musikmuschel klar. „Ohne Klimaschutz wird es langfristig keinen Frieden geben“, sagt Michael Wlaka von der Greenpeace-Ortsgruppe. Warum, das machte Lilian Roller von Fridays for Future Bodensee deutlich: Die fossilen Brennstoffe, die immer noch die Grundlage für den Reichtum des Westens bilden, sind endlich; und es werden Kriege darum geführt.
Eindringlich warnte Elgin Raupach davor, die Klimakrise
wegen des Kriegs in der Ukraine zu vernachlässigen: „Die Klimakrise
macht keine Pause.“
Sie deutete auch an, dass Putins
Unberechenbarkeit und die Coronakrise instrumentalisiert werden könnten,
um von der Klimakrise und notwendigen Reformen abzulenken: „Nie dürfen
lebensbedrohliche Krisen gegeneinander ausgespielt werden. Und nie
dürfen wir eine von ihnen vergessen.“
Marina Blum vom Landesvorstand der BUND-Jugend, erläuterte ihr Verständnis von gutem Wirtschaften. Gutes Wirtschaften bedeute nicht, dass es „der Wirtschaft gut geht“. Sondern: „Wir wirtschaften dann gut, wenn alle Menschen die materiellen Güter haben, die sie brauchen, ohne dass wir mehr Ressourcen verbrauchen als wir haben.“
Die
Realität sähe anders aus:
„Wir produzieren Scheiß, den keiner braucht,
mit Ressourcen, die wir nicht haben.“
Einfach „mehr für alle“ zu
verlangen, können das Problem deshalb nicht lösen.
„Eine Umweltbewegung,
die sich ernst nimmt, muss Umverteilung fordern“, so Marina Blum.
Ein Demo-Plakat machte deutlich, dass der Norden bei den erneuerbaren Energien Dampf machen muss, um für sich selbst das Schlimmste abzuwenden: „See it as an investment in not dying“.
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