Samstag, 26. März 2022

Warum Lebensmittel bald sehr teuer werden

 25.03.2022  |  VON STEFAN LANGE WIRTSCHAFT@SUEDKURIER.DE  hier

Joachim Rukwied ist keiner, der zu Übertreibung neigt. Zum Ukraine-Krieg hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes eine klare Haltung, missbraucht den Konflikt aber nicht für marktschreierische Äußerungen....Lebensmittel allerdings werden deutlich teurer, darauf hat Rukwied schon früh hingewiesen und er bekräftigt es noch mal. Verbraucher müssen zusätzlich zu explodierenden Energiekosten mit weiter steigenden Preisen für Fleisch, Brot oder Milchprodukte rechnen. Ein Ende ist nicht in Sicht und für Geringverdiener wird der Staat womöglich in Zukunft Einkaufsgutscheine ausgeben müssen....

 Rukwied betont zudem, dass die europäische und deutsche Versorgungssicherheit bis ins erste Quartal 2023 gesichert sei und Hamsterkäufe absolut keinen Sinn machten. Auch sagt er: „Wir erwarten aber, dass die Lebensmittelpreise weiter steigen werden.“ Und das noch für lange Zeit, denn die Landwirtschaft ist zu einem komplexen Gebilde gewachsen, in dem unterschiedliche Faktoren auf den Preis einwirken.

„Wir haben mittlerweile massive Verwerfungen auf den Märkten“, sagt Rukwied. Schiffe seien in der Ukraine mit Getreide beladen worden und nicht mehr auffindbar. Es gebe keine verifizierten Angaben über die Verladestationen an den Häfen. Aus Norddeutschland berichten Kollegen, dass am Seehafen Brake seit 14 Tagen keine Getreideschiffe mehr festgemacht haben.....

War vor dem Krieg die Tonne Weizen für etwa 180 Euro zu haben, kostet sie jetzt 300 Euro. Raps, vormals pro Tonne bei 400 Euro, hat sich auf 700 Euro verteuert. Stickstoffdünger war zur Ernte 2021 für 175 Euro die Tonne zu haben, jetzt kostet sie 800 Euro, 900 Euro und mehr. Wenn überhaupt noch etwas zu bekommen ist, denn der Krieg und die Sanktionen gegen Russland haben den Nachschub gekappt. 

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