24.03.2022 |
"Gebühren in Parkhäusern steigen"
„Wir diskutieren seit fünf Jahren, ob wir die Parkgebühren anpassen sollen. Das erscheint mir ein bissele viel.“ So stieg Gerhard Leiprecht für die Grünen am Montagabend in seine Fraktionserklärung ein, die eher zur Abrechnung wurde. Bei sonstigen Gebühren und Steuern sei das mit der Erhöhung zuletzt „recht flott“ durch den Gemeinderat gegangen, um das Haushaltsloch zu stopfen.
Keine Diskussion mehr gewünscht
Beim Thema Parken sei das für viele problematisch, polemisierte der „Alterspräsident“ im Rat, der selbst kein Auto hat und fährt. Seine Rede blieb letztlich wirkungslos: Erst beschloss das Gremium ungewöhnlicherweise, nicht mehr darüber zu diskutieren. Dann wurde die Entscheidung über höhere Parkgebühren – ohne die Stimmen von Grünen und SPD/Linken – noch einmal verschoben, nun bis März 2023. So wollten es die anderen fünf Fraktionen mit ihrem Moratorium, das schon im Bauausschuss eine Mehrheit fand.
Auslastung bei rund 50 Prozent
Diese Entscheidung dürfte die Parkhäuser in Friedrichshafen in den nächsten Monaten eher nicht besser auslasten. Dabei standen die vier Großgaragen im vergangenen Jahr zu rund 50 Prozent immer leer, also fast 700 von rund 1350 Stellplätzen. „Das müssen sie sich mal auf der Zunge zergehen lassen“, schimpfte Leiprecht. Noch dazu, weil für 13,5 Millionen Euro ein neues Parkhaus am Sportpark gebaut wurde, für 11 Millionen Euro das in der Altstadt frisch modernisiert ist und 13,5 Millionen Euro in die Sanierung des GZH-Parkhauses fließen. „Mit 38 Millionen Euro kann man 20 Jahre den Stadtbus bezuschussen“, rechnete Gerhard Leiprecht vor. Und wenn der Autofahrer an der Eugen- oder Charlottenstraße für 66 Cent pro Stunde parken könne, bleibe das Parkhaus am Stadtbahnhof eben halb leer, wenn das 1,80 Euro pro Stunde kostet. „Dann kann ich jeden verstehen, der lieber 25 Mal auf und ab fährt und nach einem freien Parkplatz guckt.“ Genau diesen Park-Such-Verkehr wollte die Stadt mit höheren Gebühren eigentlich eingrenzen.
.....Teurer wird vorerst nur der Parkplatz am Hinteren Hafen, der künftig 2 Cent pro Minute und maximal 8 Euro am Tag kostet. Außerdem wird Anwohnerparken von derzeit 30 auf zunächst 90 Euro pro Jahr angehoben. Diese Verdreifachung stellte niemand in Frage.
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