Dienstag, 15. März 2022

"Weingarten soll „Foodsharing-Stadt“ werden"

Antrag im Stadtrat von Weingarten  (hier vollständig)

im Namen der Fraktion von B90/Die Grünen beantragen wir die Unterzeichnung der

Motivationserklärung „Foodsharing Städte“
der die Stadt Weingarten zur „Foodsharing-Stadt“
erklärt
.

Begründung
In Weingarten hat sich bereits eine sehr engagierte foodsharing Gruppe etabliert. Durch die

Unterzeichnung der „Motivationserklärung Foodsharin
g Städte“ wird Weingarten die südlichste
foodsharing
-Stadt Deutschlands. Weingarten gewinnt durch die Auszeichnung mit dem Foodsharing-
Städte Label ein nachhaltigeres, modernes Image das zeigt: wir übernehmen Verantwortung.

Hierdurch wird „Foodsharing“ in
der Öffentlichkeit bekannt gemacht, aufgewertet und die
ehrenamtliche Arbeit gewürdigt. Im Gegenzug würde unsere Stadt ihrer Vorbildfunktion gerecht,

indem sie sich für die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Reduzierung von Müll

einsetzt.

Als Hoc
hschulstadt begrüßen wir diese Initiative ganz besonders als eine Maßnahme zur
Verknüpfung von studentischem Engagement mit den Bürger*innen der Stadt Weingarten.

Unter dem Motto „Feste ohne Reste“ sollen künftig
möglichst alle anfallenden Lebensmittel mit Hilfe
von foodsharing vor der Tonne bewahrt werden.

Bei Durchführung von Informations
- und Bildungsveranstaltungen soll die Stadt die Initiative z. B. bei
der Suche nach Räumlichkeiten und bei der Bewerbung der Veranstaltungen
unterstützen.
Finanzielle Auswirkungen entstehen für die Stadt durch die Unterzeichnung der Motivationserklärung

keine. Auch eine juristische Haftung entsteht hierdurch nicht.


Mehr Informationen über Weingarten als Foodsharing Stadt gibt es hier:
Weingarten | foodsharing Städte (foodsharing
-staedte.org)
Mehr Informationen über Foodsharing allgemein hier: 
https://Foodsharing.de


Schwäbische Zeitung Von Stefanie Rebhan

Man kann auch die krumme Karotte essen - Es fehlt nur noch eine Unterschrift

... Beim Foodsharing geht es darum, übrig gebliebene, aber noch essbare Lebensmittel nicht in den Müll zu werfen, sondern Menschen zur Verfügung zu stellen, die sie noch essen. Mit der Fairteilerstation am Haus der Familie gibt es bereits seit 2018 eine gut frequentierte Abholstation für solche Lebensmittel.

Die Initiative wurde Ende 2021 von den Studentinnen Lena Bucher und Inanna Rollinger angestoßen. „Das Thema ist uns enorm wichtig, da ein Drittel der Lebensmittel in Deutschland weggeworfen wird. Das ist dramatisch“, sagt Inanna Rollinger. 50 Prozent der entsorgten Lebensmittel fielen nicht in den Discountern, sondern den Haushalten an.

Seit 2018 existiert der Verein Foodsharing Ravensburg-Weingarten mit 129 Foodsavern. Diese holen die Lebensmittel rund fünfmal die Woche bei den 23 kooperierenden Partnern wie Bäckereien oder Discountern ab und bringen sie zur Fairteilerstation. „Jeder kann dort ganz niederschwellig Lebensmittel holen. Das Angebot richtet sich nicht nur an Bedürftige, es kommen Bürger aus allen Gesellschaftsschichten und jeder Altersgruppe. Es geht einfach nur darum, Lebensmittel zu retten“, erläutert Lena Bucher. Darum sei Foodsharing auch nicht als Konkurrenz zur Tafel zu verstehen. Geöffnet hat die Fairteilerstation 24 Stunden am Tag, meist werden alle verfügbaren Lebensmittel von den Bürgern abgeholt.

Die Studentinnen erhoffen sich durch das Label „Foodsharing-Stadt“ eine noch engere Zusammenarbeit mit der Verwaltung. „Wir möchten in Schulen und Kindergärten über das Thema sprechen. Wir möchten erklären, dass man auch die krumme Karotte noch essen kann“, beschreibt Inanna Rollinger. Ihre Kommilitonin ergänzt: „Info-Stände betreuen wir auch immer wieder und das soll so bleiben. Schön wäre zudem Unterstützung in Sachen Marketing.“ Einige Projekte sind bereits gemeinsam umgesetzt worden: So findet sich in jeder Neubürgertasche etwa ein Flyer zum Thema Foodsharing.....

Lebensmittel zu retten, versuchen auch die Macher der Foodsharing-App „Too Good To Go“. Hier verkaufen Partnerbetriebe wie Supermärkte, Bäckereien, Hotels und Restaurants übrig gebliebene Lebensmittel als Überraschungstüte, da nie klar ist, was am Ende des Tages noch übrig bleibt. Der Kunde muss sich per App anmelden und kann seine Tüte zu einem bestimmten Zeitpunkt dann für wenig Geld abholen. Partner sind unter anderem die Ketten Nordsee, Edeka und Alnatura sowie Bäcker Mayer und Schokoladen Ravensburg. Derzeit machen neun Betriebe in Ravensburg und zwei in Weingarten mit.....


Anmerkung: 

In der Schwäbischen Zeitung kann man zum Thema auch andere Orte der Region finden, die das Thema foodsharing ernst nehmen: in Aulendorf, Bad Waldsee und Immenstaad gibt es ebenfalls Fair-teiler Stationen. Und im Südkurier findet man sogar einen Fair-teiler Schrank im Deggenhausertal.

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