Schwäbische Zeitung Von Philipp Richter
Betreiber für Windpark-Flächen stehen fest
... Auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“ gibt der landeseigene Forstbetrieb bekannt: den Zuschlag für alle drei Flächen im Altdorfer Wald haben die Stadtwerke Ulm (SWU) erhalten, und im Wald bei Michelwinnaden ist es die RES Deutschland GmbH. Allein für die Flächen im Altdorfer Wald hat es 52 Angebote gegeben. Für die Fläche in Bad Waldsee wurden 20 Angebote eingereicht. Demnächst sollen die Verträge unterzeichnet werden. Dann können die Detailplanungen stattfinden.
Ob die Windparks tatsächlich kommen, ist noch nicht klar. Und auch die Größe der Windparks ist noch nicht abzusehen. Das einzige, was bisher klar ist, sind die Flächen, auf denen geplant wird. Im Altdorfer Wald sind es insgesamt 1370 Hektar Potenzialfläche, auf denen Windkraft entstehen kann. Auf der Gemarkung in Bad Waldsee sind es 70 Hektar......
„In der Regel werden im nächsten Schritt Windmessungen gemacht und Artenschutzgutachten in Auftrag gegeben“, so Bahlinger. Dieses Vorgehen ist auch von den beiden bereits geplanten Windparks bei Mochenwangen/Zollenreute und bei Enzisreute/Bergatreute bekannt.
Ausschlaggebend für die Zuschläge des Ausschreibungsverfahrens war offenbar die gebotene Pachthöhe. Aber auch die „Absicherung einer technisch, wirtschaftlich und politisch tragfähigen Projektplanung“ habe eine entscheidende Rolle gespielt, heißt es von Forst BW.
....Die RES Deutschland GmbH mit Sitz in Vörstetten bei Freiburg ist Teil der RES-Gruppe (Renewable Energy Systems). Das global agierende Unternehmen wurde 1981 in Großbritannien gegründet und bezeichnet sich als selbst als „das weltweit größte unabhängige Unternehmen für Erneuerbare Energien“.
Enttäuscht von dem Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens zeigt sich Helmut Hertle, Geschäftsführer der Windkraft Bodensee-Oberschwaben (WKBO). Das Konsortium, an dem neben den Technischen Werken Schussental in Ravensburg auch die Stadtwerke am See aus Friedrichshafen und die Stadtwerke Bad Saulgau beteiligt sind, hat sich für alle drei Flächen im Altdorfer Wald beworben - jedoch nicht für die Fläche bei Bad Waldsee.
Dabei hätten die WKBO schon den zwei- bis dreifachen Satz im Vergleich zur Fläche im Röschenwald geboten, sagt Hertle.
„Wir haben vorsichtig kalkuliert, weil wir Teile der Potenzialflächen im Altdorfer Wald nicht einbezogen haben, weil es sich um FFH-Gebiete handelt“, so Hertle. Außerdem habe man größere Abstände zu Siedlungen eingeplant. „Wir haben uns wirklich Gedanken gemacht und einen innovativen Ansatz gewählt.“
Noch in dieser Woche möchte der WKBO-Geschäftsführer das Gespräch mit den Stadtwerken Ulm suchen, um Möglichkeiten für eine Kooperation auszuloten. „Denn auch wir hätten uns bei einem Zuschlag überlegt, jemanden mit ins Boot zu holen, weil es sich um ein gigantisches Projekt handelt“, sagt Hertle. So oder so wünsche er, dass die Windräder im Sinne der Energiewende bald gebaut werden könnten......
Weitere Texte und Hintergründe rund um das Thema Windenergie in Oberschwaben gibt es gesammelt in einem Dossier unter www.schwäbische.de/windkraft-rv
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