31.01.2023 |
Ungenutzte Flächen an Straßenrändern sollen künftig in Baden-Württemberg deutlich stärker als Standorte für Solaranlagen und für die Stromproduktion genutzt werden. „Speziell die Nutzung der vorhandenen Potenziale an den Bundes- und Landesstraßen ist uns in diesem Zusammenhang sehr wichtig“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Als Standorte kommen vor allem sogenannte Innenohren infrage, also die Freiflächen zwischen den rundlichen Zu- und Abfahrten zur Schnellstraße.
„Das Interesse an möglichen Photovoltaikflächen an Bundes- und Landesstraßen ist erfreulich groß“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). In einem ersten Schritt sollen Anlagen auf rund 260 Flächen an Bundes- und Landesstraßen für Energieversorger wie Stadtwerke zur Verfügung stehen, die meisten im Regierungsbezirk Stuttgart (85). Auch in den Regierungsbezirken Karlsruhe (74), Tübingen (71) und Freiburg (26) sollen Anlagen aufgestellt werden können.
„Wenn alle Flächen genutzt werden, liegt der mögliche Jahresertrag auf diesen Flächen bei rund 122 Gigawattstunden“, sagte Hermann. „Das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 35 000 Drei-Personen-Haushalten.“ Bislang haben 28 Interessierte rund 650 Flächen angemeldet, 26 von ihnen erhielten Zusagen. Ein Vorreiter im Südwesten sind die „Lustnauer Ohren“ an der Bundesstraße B 27, die größte PV-Anlage Tübingens. Neben einer der am stärksten befahrenen Bundesstraßen Deutschlands zwischen der Universitätsstadt und Stuttgart sind dort 2880 PV-Module auf zwei kreisförmigen Geländestücken aufgestellt worden.
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