12.02.2023 |
Das Stadtwerk am See steigt in zwei neue Windparks in Tuttlingen und Aulendorf ein, um künftig mehr eigenen Ökostrom zu produzieren. Die Anteile an den neuen Anlagen summieren sich auf knapp 30 Millionen Kilowattstunden, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. „Das ist zusätzlicher Ökostrom für rund 12 000 Haushalte“, rechnet Stadtwerk-Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle vor. Nach den massiven Preiserhöhungen haben in den vergangenen Wochen viele Kunden ihren Vertrag mit dem regionalen Versorger gekündigt. Anders als vergangene Woche noch vom Stadtwerk kommuniziert, waren es allerdings keine 4000, sondern 2400 Stromkunden, die gewechselt haben. „Es kamen aber auch Neukunden hinzu, sodass wir am Ende bei einem Saldo von 50 landen“, erklärt Stadtwerk-Sprecher Sebastian Dix.
Auch wenn die Kündigungswelle kleiner ist als angenommen, stellt sich die Frage: Wie zukunftsfähig ist ein Versorger, der kaum eigenen Strom produziert? Mit dem Kauf von Anteilen am Windpark Junge Donau in Tuttlingen und am Windpark Röschenwald bei Aulendorf will das Stadtwerk nun versuchen, mehr eigenen Ökostrom zu produzieren. Zusätzlich wurden die Anteile am Windpark Länge in Donaueschingen laut Medienmitteilung erhöht. Das Stadtwerk ist nun an fünf Windparks in Baden-Württemberg beteiligt.
„Mit den neuen Anlagen vervierfachen wir den Anteil unseres Windkraft-Stroms innerhalb von wenigen Jahren“, rechnet Bürkle vor. Die geplanten Anlagen werden zwischen Herbst 2023 und 2025 ans Netz gehen.
Strebt das Stadtwerk nun also durch mehr Eigenproduktion eine Unabhängigkeit vom volatilen Beschaffungsmarkt an? „Nein, das ist nicht das Ziel“, antwortet Dix, „es wäre komplett unrealistisch. Wir versorgen hier große Unternehmen mit hohem Energiebedarf und so viele Windräder können gar nicht in der Region gebaut werden, um nichts mehr an der Strombörse einkaufen zu müssen.“
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