13.2.23 hier © Stadtwerk am See
Mit einem Anteil von 70 Prozent der verbrauchten Energie in Deutschland ist die Wärme ein wichtiger Hebel mit dem CO2-Emissionen eingespart werden können. Ein immer regelmäßiger vorgeschlagenes Instrument, um dies zu erreichen, ist die kommunale Wärmeplanung.
In unserem letzten Best-Practice Bericht sind wir bereits ausführlich auf die Wärmeplanung in der Großstadt Rostock eingegangen. Wie eine solche Planung in einer kleineren Kommune mit anderen Voraussetzungen aussieht, zeigt ein Blick an den Bodensee, genauer nach Friedrichshafen.
Hier läuft die Umsetzung gut voran, denn die baden-württembergische Landesregierung fordert von den Kommunen des Landes bis Ende des Jahres 2023 eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Doch die Stadt Friedrichshafen plant diese bereits Mitte des Jahres vorliegen zu haben, um ihren Zielen zur Klimaneutralität bis 2040 näher zu kommen. Dabei ist die Bestandsanalyse bereits so gut wie fertiggestellt, indem 8.000 Datensätze zur Größe und Nutzung der Gebäude, als auch zur Leistung und Brennstoff der Wärmeerzeugung aufbereitet wurden.
Hierfür benötigte es die Zusammenarbeit der Stadt Friedrichshafen mit dem Stadtwerk am See, sowie der Energieagentur Ravensburg und dem Softwareunternehmen Smart Geomatics für die Analyse der Wärmebedarfe. Zu den Herausforderungen beim Umgang mit den Daten berichtet Andreas Bachmaier, Bereichsleiter Energiesysteme beim Stadtwerk am See:
"Viele Daten liegen schon vor, aber der Clou ist, diese datenschutzkonform zu übertragen, in einer Geoinformationsdatenbank praxistauglich aufzubereiten und im Anschluss zu analysieren."
Natürlicherweise nimmt das Stadtwerk am See als kommunaler Versorger eine besondere Rolle ein. Mit seinen fachlichen Kenntnissen zur ökologischen Wärme und dem Wissen um die Region führt es die Planung durch. Dabei sollen Potenziale für ökologische Wärmeerzeugung und -verteilung identifiziert werden. Weiterhin übernimmt das Stadtwerk die Ingenieursleistungen, analysiert die Daten und erarbeitet weiterführende Strategien. Dafür werden aktuell die Potenziale der Wärmeversorgung über die nächsten 20 Jahre ermittelt.
Mögliche Wärmequellen sind passende Dach- und Freilandflächen für Solarthermie- und Photovoltaikanlagen, die örtlichen Kläranlagen oder auch der Bodensee, wobei das Stadtwerk hier untersucht, ab welcher Seetiefe das Wasser genutzt werden darf. Je nach Alter und Zustand der Gebäude muss überlegt werden, ob bei Einsatz von Wärmepumpen die Umgebungsluft, Erdsonden oder Grundwasser als Wärmequelle in Frage kämen. Auch die Tiefengeothermie könnte hier in Frage kommen und wird daher untersucht.
Die gemeinsame Planung des Stadtwerks mit der Stadt Friedrichshafen hat unter anderem den Vorteil, dass Bebauungs- und Flächennutzungspläne an die Wärmeplanung angepasst werden. So hat man eine groß angelegte Planung und kann die Wärmewende effizient durchsetzen. Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse dieses Prozesses und freuen uns über die Wärmeplanung in Friedrichshafen berichten zu können, die so entschlossen angegangen wird.
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