hier in der Schwäbischen Zeitung Von Jennifer Kuhlmann
Gemeinderat und Stadtverwaltung wollen die erfolgreiche Quartiersarbeit weiter ausdehnen
Die in den Mengener Ortsteilen bereits erfolgreich angeschobene Quartiersarbeit soll auch auf die Kernstadt ausgeweitet werden. Der Gemeinderat hat sich in der Sitzung am Dienstag einstimmig dafür ausgesprochen, dass ein entsprechender Förderantrag für das Programm „Quartiersimpulse“ des Landes Baden-Württemberg gestellt wird. Johanna Benz-Spies, die als Beraterin die Entwicklung der „Menschenräume“ angestoßen und begleitet hat, zeigte sich zuversichtlich, dass die Stadt den Zuschuss erhalten wird.
„Wir konnten in den vergangenen Jahren mitverfolgen, wie viel durch die Quartiersarbeit in den Stadtteilen bewirkt werden konnte“, sagte Bürgermeister Stefan Bubeck. Im vergangenen Oktober hatte der Gemeinderäte bereits beschlossen, dass ihnen die Weiterführung dieser Arbeit jährlich 20.000 Euro für die Teilzeitstelle der Quartiersmanagerin Benz-Spies wert ist. „Jetzt ist es nur konsequent, diese Arbeit auch in der Kernstadt zu implementieren.“
Johanna Benz-Spies hat bereits ein Konzept für die Antragsstellung erarbeitet und bei einem Beratungstermin der Allianz für Beteiligung vorgestellt. „Es gibt Themen, die in der Kernstadt stärker vorkommen als in den Ortsteilen“, sagt sie. Die kulturelle Vielfalt sei größer, Menschen seien von Altersarmut und Einsamkeit betroffen, es herrsche Wohnungsmangel und generell ein größeres Konfliktpotenzial. Die Ansätze, mit denen hier vorgegangen werden könnte, seien aber prinzipiell dieselben wie bei den „Menschenräumen“: Generationengerechtigkeit, Beteiligung aller Gruppen und der Aufbau einer niedrigschwelligen Begegnungs- und Beratungsstätte. Angesprochen werden sollen Kinder und Jugendliche genauso wie Alleinerziehende, Senioren oder Menschen mit Behinderungen.
Weil aber außerdem ein Beteiligungsrat gegründet werden soll, über einen Quadrolog Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft und örtliche Unternehmen eingebunden werden sollen und die „Menschenräume“ von außen nach innen - über die Ortsteile in der Mitte der Stadt angekommen würden, hätte das Projekt den Modellcharakter, der für einen positiven Förderbescheid wichtig ist. Außerdem könnten diese Strukturen parallel zum bereits angelaufenen Projekt „Zusammen in Mengen“, das Menschen unterstützt, die durch steigende Energiepreise und Inflation in Not geraten sind. 85.000 Euro würde die Fördersumme betragen, die Stadt Mengen müsste einen Eigenanteil von 22.000 Euro erbringen, die aber über Personalkosten im Rathaus nachgewiesen werden könnten.
Alle Gemeinderäte stehen hinter diesem Antrag. Dass Johanna Benz-Spies die Leitung dieses Projekts nicht übernehmen wird, sondern dafür eine weitere Person beim Verein Blochinger Wichtele angestellt werden soll, die dann mit Benz-Spies als Quartiersmanagerin für die Ortsteile eng zusammenarbeiten wird, halten alle für sinnvoll. „Die sozialen Strukturen schwächeln überall, deshalb ist es wichtig, das Quartiersarbeit von jemandem begleitet wird, der sich fachlich auskennt und der die Zeit dafür hat“, betonte Stadtrat Thomas Späth....
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