10.02.2023 hier im Südkurier
Das geplante Deutschlandticket könnte für die Fernbus-Branche zu einem neuen Problem werden. Marktführer „Flix“ setzt sich seit Beginn der Debatte für die Einbindung seines nationalen Fernbussystems in das 49-Euro-Ticket ein, um „die Lücke zwischen Regional- und Fernverkehr zu schließen“, wie es hieß. Doch aus Berlin kommen dafür bisher negative Signale. Zur Frage der von den Fernbusanbietern geforderten Einbindung in das Deutschlandticket sei „noch keine Entscheidung getroffen worden“, teilte eine Sprecherin von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf Anfrage mit.
Sie machte aber gleichzeitig deutlich, dass die Chancen dafür nicht gut stehen: Das Deutschlandticket habe vor allem eine deutliche Erhöhung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs zum Ziel. Es sei „insofern nicht als Fernverkehrsangebot konzipiert“, hieß es.
Das
klingt nach wenig verklausulierter Absage, doch beim Marktführer Flix
hofft man noch.
„Wir sind weiterhin guter Dinge, dass der Fernbus Teil
des Deutschlandtickets wird“, so eine Unternehmenssprecherin. Der
Branche geht es nach dem Corona-bedingten zeitweiligen Aus und
angesichts des akuten Fahrermangels nicht mehr gut. Auch das
Neun-Euro-Ticket habe der Branche zugesetzt, sagte Stephan Rabl vom
Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen im Bayerischen Rundfunk.
Das Ticket sei „nichts anderes als staatlich subventionierte
Wettbewerbsverzerrung gegenüber der Bahn“ gewesen. Das dürfte ebenso für
die 49-Euro-Fahrkarte gelten, falls die Fernbusse auch dabei wieder
außen vor bleiben.
Obwohl bereits der Wortbestandteil „Fern“ in der Flix-Produktbezeichnung gegen die Integration in ein Ticket für den Nahverkehr spricht, gibt Mitgründer und -Chef André Schwämmlein nicht auf. Eine Aufnahme von Fernbussen in das Deutschlandticket würde das „nachhaltigste öffentliche Verkehrsmittel Deutschlands“ zum Angebot hinzufügen, so Schwämmlein.
Im ländlichen Raum sei der Fernbus darüber hinaus oft die einzig verfügbare Alternative zum Auto. Eine Aufnahme von Fernbussen in das künftige Angebot schaffe „einen Mehrwert für Millionen“ zu einem „Bruchteil des Finanzierungsvolumens“, sagte Schwämmlein.
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