Dienstag, 3. Mai 2022

Friedrichshafen dreht am Heizregler

 01.05.2022  |  VON MARIO WÖSSNER MARIO.WOESSNER@SUEDKURIER.DE  hier

....Um Energie zu sparen, hat die Stadt in 50 öffentlichen Gebäuden die Heizungen um zwei Grad herunter gedreht – darunter das Rathaus, Bibliotheken, Museen, die Volkshochschule (VHS) sowie Mehrzweck- und Sporthallen. „Den ersten Schwerpunkt unserer Maßnahmen legen wir aufs Heizen mit Öl und Gas“, begründet Oberbürgermeister Andreas Brand. 

Aber, so sagt die städtische Pressesprecherin Monika Blank, einige Gebäude seien ausgenommen, zum Beispiel das Altenpflegeheim Karl-Olga-Haus, Seniorentreffs, von der Stadt vermietete Wohnungen sowie Kindergärten und eben auch Schulen. Doch warum frieren dann die Schüler am GZG?

Schulleiter Axel Ferdinand erklärt: „Wir haben nach den Faschingsferien die Temperatur in den Klassenzimmern selbst um vier Grad abgesenkt.“ Gründe seien der Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energiepreise. Wenn manche Schüler im Unterricht nun Jacken tragen, störe ihn das nicht – er empfiehlt es sogar. Er könne sich vorstellen, dass es manchen zu kalt ist. Beschwerden von Eltern und Kindern habe er jedoch noch nicht mitbekommen. Schülersprecher Moritz Schreyögg sagt über die Maßnahme: „Das Verständnis der Schüler ist da.“

Spardiktat in städtischen Bädern

Anders als die Schulen wurden die Bäder tatsächlich von der Stadtverwaltung angewiesen, beim Heizen zu sparen. „Die Wassertemperatur wird um ein Grad reduziert. Hier sind lediglich Kleinkindbecken ausgenommen“, informiert die Stadt. Doch wie viel Energie kann die Stadt dadurch sparen? Laut Energieexperten spare jedes Grad Celsius weniger bei der Raumtemperatur sechs Prozent Gas oder Heizöl, erklärt die Stadtverwaltung. Bei zwei Grad Celsius verdoppele sich die Einsparung auf zwölf Prozent.

„Mit Blick auf die zu Ende gehende Heizperiode gehen wir in den nächsten Monaten von Einsparungen im einstelligen Prozentbereich aus“, so Monika Blank. Für Oberbürgermeister Andreas Brand handle es sich dabei aber ohnehin lediglich „um erste Schritte“. Weitere sollen Folgen. „Wir möchten insgesamt wahrnehmbare und messbare Einsparungen erreichen“, so Brand. In Frühling und Sommer werde das leicht fallen, entscheidend sei dann die nächste Heizperiode im Winter.

Team arbeitet an weiteren Plänen

Momentan erarbeite ein Energieteam daher weitere Pläne. Laut Blank prüfe die Stadt die Installation von Fotovoltaik-Anlagen auf Freiflächen entlang von Straßen und erstelle dazu derzeit eine Analyse. Eine weitere Möglichkeit: Nachts Ampeln und Straßenbeleuchtungen nachts teilweise abzuschalten, so die Sprecherin. Bereits jetzt setze die Stadt in bestimmten Bereichen smarte LED-Leuchten ein, sich an den Bedarf anpassen und durch eine intelligente Steuerung Geld sparen. Weitere Abschaltungen würden aktuell geprüft.

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