Schwäbische Zeitung Von Katrin Neef
Wie viele Windräder werden gebaut? Wie viel Wald wird gerodet? Bei Info-Abend werden Fragen beantwortet - Auch Kritiker kommen zu Wort
....Wann wird damit begonnen, im Altdorfer Wald Windräder zu bauen?
Das steht noch nicht fest. Denn bevor irgendetwas gebaut werden kann, müssen zum Beispiel Windmessungen gemacht sowie Umwelt- und Artenschutzgutachten erstellt werden. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) schätzen, dass diese Untersuchungen rund 14 Monate dauern werden. Dann startet ein Genehmigungsverfahren beim Landratsamt Ravensburg, bei dem es unter anderem um die Themen Grundwasser und Boden gehe, wie ein Vertreter des Landratsamts am Montagabend sagte. Voraussichtlich werden sich dann im Jahr 2029 tatsächlich Windräder drehen, so die SWU. Mit einer von Ministerpräsident Winfried Kretschmann angekündigten Beschleunigung der Genehmigungsverfahren eventuell auch schon 2027.
Wie viele Windräder werden gebaut?
Zur genauen Anzahl der Anlagen könne man heute noch nichts sagen, erklärte Klaus Eder, Geschäftsführer der SWU. Erst wenn die Ergebnisse der Untersuchungen da seien, wisse man, an welcher Stelle ein Windrad möglich sei oder eben nicht. Betrachte man das infrage kommende Gebiet aus der Luft, seien theoretisch 50 Anlagen möglich. „So viele werden es aber wahrscheinlich nicht werden, so Eder. Er rechne aber mit mindestens 35.
Wie groß werden die Windräder?
Laut SWU werden die Anlagen im Altdorfer Wald voraussichtlich eine Nabenhöhe von 164 Metern und Rotordurchmesser von 150 Metern haben.
Muss für den Bau der Windräder Wald gerodet werden? Müssen Waldwege neu angelegt oder bestehende asphaltiert werden?
„Wir werden mit Baumaschinen und Kränen in den Wald hineinfahren“, sagte Klaus Eder. Dabei wolle man, soweit möglich, vorhandene Wege nutzen. „Der Altdorfer Wald ist ein Wirtschaftswald, da gibt es bereits viele Wege, die wir dann auch befahren können.“ Asphaltiert müssten die Wege hierfür nicht werden. Pro Windrad brauche man dann einen Hektar Fläche, so Eder.
Generell gebe es die Vorgabe, dass „alles, was abgeholzt wird, wieder aufgeforstet werden muss“, sagte er. Nach dem Bau eines Windrads könnten auf einem halben Hektar rund um die Anlage wieder Bäume gepflanzt werden, die restlichen Bäume dann an einem anderen Ort...
Ist geplant, Kommunen oder Bürger an dem Windpark zu beteiligen?
Beide Fragen beantwortete Klaus Eder mit Ja. Alle Kommunen, auf deren Gemarkung letztlich Windräder stehen, sollen an den Einnahmen beteiligt werden.
Laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist dies bis zu 0,2 Cent pro Kilowattstunde, die vor Ort erzeugt wurde, möglich. Die SWU wollen diesen Betrag voll ausschöpfen...
Ist geplant, auch regionale Unternehmen wie zum Beispiel die Technischen Werke Schussental (TWS) am Windpark zu beteiligen?
Auch diese Frage bejahen die SWU. Man sei mit der Windkraft Bodensee-Oberschwaben (WKBO) im Gespräch. Das Konsortium, an dem neben den Technischen Werken Schussental in Ravensburg auch die Stadtwerke am See aus Friedrichshafen und die Stadtwerke Bad Saulgau beteiligt sind, hatte sich auch als Betreiber der Windpark-Flächen im Altdorfer Wald beworben, den Zuschlag aber nicht erhalten...
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