Tagesschau Stand: 27.05.2022
G7-Beratungen in Berlin
Berlin und Washington haben beim G7-Treffen der Umwelt - und Energieminister eine Energie- und Klimapartnerschaft geschlossen. Umweltministerin Lemke kündigte zudem "konkrete" Vereinbarungen zum Kohleausstieg an.
Deutschland und die USA wollen international eine Führungsrolle bei den Rahmenbedingungen für eine Energiewende übernehmen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der US-Klimabeauftragte John Kerry unterzeichneten beim G7-Treffen in Berlin eine Erklärung zu einer neuen Klima- und Energiepartnerschaft.
In vier Bereichen sollen deutsch-amerikanische Experten-Arbeitsgruppen dauerhaft zusammenarbeiten: Im Fokus steht
- die Entwicklung des Windenergie-Sektors auf See,
- das Thema Wasserstoff,
- Verkehr ohne Treibhausgasemissionen sowie die
- Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern.
In der Klimapolitik gebe es zwischen Deutschland und den USA "jede Menge Überschneidungen", sagte Habeck. Bei der konkreten Umsetzung gehe es darum, dass die Regierungen die politischen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft in der Energiewende schafften
So sei es bei der Kooperation bei Wasserstoff als künftigem Energieträger für die Industrie "extrem wichtig", "dass die Märkte aufeinander abgestimmt sind" und nach gemeinsamen Standards produziert werde, sagte Habeck. Dies sicherzustellen, sei "die große Aufgabe der Zeit".
Habeck zufolge geht die nun formalisierte
Partnerschaft auf eine Vereinbarung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel
und US-Präsident Joe Biden aus dem Jahr 2021 zurück.
Kerry dankte Deutschland
für die "enorme Führungsstärke" im Bereich Klimaschutz. Beide Länder
wollten nun zusammen "Vorreiter" in Sachen erneuerbare Energien
werden.
Nach Aussage von Bundesumweltministerin Steffi Lemke haben die G7 bei ihrem Treffen auch konkrete Vereinbarungen zum Kohleausstieg getroffen. "Es gibt ganz konkrete Erklärungen und Vereinbarungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien, aber auch beispielsweise zum Kohleausstieg", sagte die Grünen-Politikerin in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv.
Die Abschlusserklärung der Tagung werde "eine sehr
starke Betonung von Klimaschutz, von Schutz der biologischen Vielfalt der Natur
und aber auch Engagement gegen Plastikverschmutzung" haben.
Laut Lemke haben die G7-Minister auch vereinbart, dass
noch in diesem Jahr die Weltnaturschutzkonferenz stattfinden soll, um den
Ozeanschutz stärker in den Blick zu nehmen.
Deutschland hat derzeit den Vorsitz der Staatengruppe, zu der auch Frankreich, Italien, Kanada und die USA gehören, inne. An dem Treffen nahmen auch Vertreter aus Indonesien teil, derzeit Vorsitzland der G20-Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.
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